„Lasst uns mit
Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, und dabei auf Jesus
blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens.“
Hebräer 12, 2
Hier ist nicht von
Spitzensportlern und Marathonläufern die Rede. Auch im täglichen Miteinander in
unserer Gemeinde und in unseren Wohnungen und Häusern stehen wir im Wettbewerb
und damit im Wettkampf untereinander.
Fragt man einen
Langstreckenläufer so wird man sehr schnell erfahren, wie sehr das Laufen ein
Kampf ist. Wenn die Beine so müde werden, das man sie kaum noch heben kann,
wenn die Waden schmerzen und man sich fragt: warum tust du dir das an. Soll ich
nicht lieber aufhören?
Auch mir geht es ein wenig so.
Ich habe angefangen wieder ein wenig Sport zu machen. Immer wieder den „inneren
Schweinehund“ besiegen. Wichtig ist die richtige Einstellung.
Der Bibelvers ist
ein Trainingsplan gegen die Resignation. „Lasst uns laufen in Ausdauer – oder
Geduld“. Da ist von Ausdauer und Geduld die Rede, die nicht mehr hoch im Kurs
steht. Geduldig will und darf kaum jemand sein. Was heute zählt, ist
Beschleunigung. Und nicht ohne Grund antworten wir schnoddrig auf manche
Terminfrage: am besten schon gestern. Wir können kaum darauf warten, bis sich
etwas entwickelt: das Abitur schon mit 17, den Osterhasen bereits Mitte Januar
und Rente möglichst schon ab 55 Jahren. Beschleunigung ist zu einem
Markenzeichen unserer Tage geworden. Aber was bleibt dabei nicht alles auf der
Strecke? Aber Ausdauer und Geduld ist nötig: in der Erziehung unserer Kinder,
im täglichen Umgang untereinander, Geduld ist nötig beim langsamen Reifen in
einer Liebesbeziehung, auch beim Genesen von einer schweren Krankheit und
ebenso auch beim Wachsen im Glauben.
Einfach drauf los
laufen ist deshalb nicht angesagt. Das führt in die Irre und macht
Höchstens müde. Die
Richtung muss schon stimmen, wenn wir uns auf den Weg machen. Gut zu wissen,
das wir unser Leben nach dem ausrichten sollen, der Urheber und Vollender des Glaubens ist, Jesus
von Nazareth.
Diese gemeinsame
Blickrichtung finden wir hoffentlich immer wieder neu. Die Erfahrung nicht
alleine zu laufen, sondern gemeinsam mit anderen auf dem Weg zu sein, die
wünsche ich uns allen: Wir stärken uns gegenseitig. Ist der eine traurig,
tröstet ein anderer, hat einer Freude, freut sich ein anderer mit, weint
einer, so weint ein anderer mit, zweifelt der eine, glaubt der andere für ihn
mit, und gegenseitig stehen wir uns vor Gott im Gebet zur Seite.
Karl-Heinz Pastoors
aus Alanya
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