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Dienstag, 30. Dezember 2014



Liebe Mitmenschen,
wieder ist ein Jahr vorbei, wieder liegen 12 Monate, 52 Wochen, 365 Tage oder 8760 Stunden hinter uns, in denen viel Schönes, aber auch viel Schreckliches passiert ist.
Und jetzt? Jetzt beginnt ein neues Jahr. Neue Monate, neue Wochen, neue Tage und neue Stunden in denen wieder viel Schönes und wieder viel Schreckliches passieren wird. Aber was bedeutet das für uns eigentlich? Ist ein neues Jahr für uns einfach nur ein weiteres Jahr, in dem sich nicht viel ändert und das wir so leben, wie alle Jahre vorher auch? Oder ist ein neues Jahr eine neue Herausforderung, der wir uns gerne stellen?
Ein Jahreswechsel ist immer auch die Chance das vergangene Jahr mit all den Geschehnissen abzuschließen, um Platz zu machen für Neues. Es ist wichtig nach vorne zu schauen, egal ob in der Welt, auf den Kontinenten, den Ländern und Staaten oder hier bei uns in unserer Gemeinde in Alanya.
Stellen Sie sich mal bitte folgende Fragen:
  • Wie viel schöne Momente habe ich 2014 erlebt?
  • Was war nicht so gut 2014?
  • Was erwarte ich für das Jahr 2015?
Ich hoffe, dass es Ihnen auch so ging. Das Positive und die Dankbarkeit überwiegen bei der Betrachtung für das alte Jahr. 
Einige von Ihnen werden schon wieder den Terminkalender vor sich liegen haben und das Jahr durchplanen. Lassen Sie ein wenig Platz zum Durchschnaufen, für die Familie, für die Partnerin, für sich selbst. Gönnen Sie sich ab und zu einmal einen “Dream-Day (einen Tag zum Träumen”, einen Tag, wo Sie die Hektik hinter sich lassen und einmal Vergangenes bedenken und Neues planen. 
Ich wünsche Ihnen ein gutes und gesegnetes neues Jahr ohne Angst, vor dem, was kommt. Ich wünsche Ihnen das nötige Gottvertrauen, er hat Sie sicher durch das Jahr 2014 geführt und er wird auch 2015 für Sie da sein. Er kennt und liebt jeden von uns, er kennt die Nöte und Sorgen und er hat immer ein offenes Ohr für uns.
Ihr
Karl-Heinz Pastoors aus Alanya

Montag, 29. Dezember 2014

Kirchencafé

 ab 13. Januar wieder

jeden Dienstag 15.00 bis 17.00 Uhr
Kirchencafe mit selbstgebackenem Kuchen

Herzlich willkommen !

Sonderveranstaltungen im Januar 2015


WISSEN UND VERSTEHEN


jeden 2. Freitag, 15.00 Uhr im Kirchenraum

 16. Januar: Gedächtnistraining macht Spaß

 30. Januar: Die Evangelisch Lutherische Kirche
                      in Italien

Montag, 1. Dezember 2014

Sonderveranstaltungen im Dezember 2014

Freitag, 5. Dezember

15.00 Uhr
Adventliches Beisammensein mit der türkischen Gemeindegruppe


Samstag, 6. Dezember

10 Jahre Sankt Nikolaus Verein
Feierstunde in Antalya um 11.00 Uhr



Mittwoch, 17. Dezember

traditionelles internationales Weihnachtssingen
mit norwegischer-, finnischer und niederländischer Gemeinde
in der norwegischen Seemannskirche
um 18.00 Uhr
Andacht: Karl-Heinz Pastoors

Unsere Veranstaltungen:

Jeden Sonntag um 11.30 Uhr  ist Gottesdienst. 

Einmal im Monat findet ein Kanzeltausch mit 
Antalya statt. Dann wird zur Heiligen Messe 
eingeladen.
Jeden Dienstag 15 Uhr Kirchencafe
mit selbstgebackenem Kuchen:
zwangloses Beisammensein,  Gespräche,
Spiele, Verabredungen.



Freitag, 28. November 2014



Liebe Mitmenschen, 

auch in diesem Jahr begleitet er uns wieder in unserer christlichen Nikolaus Gemeinde in Alanya - der Adventskranz, den zwei Menschen aus unserer Gemeinde liebevoll gestaltet haben. Solch ein Kranz ist uns wichtig: Mit seinem Grün und den vier roten Kerzen soll er uns helfen, die kommenden vier Wochen bewusster zu erleben. In einer Geschichte, die ich sehr mag, geht es um die vier Kerzen am Adventskranz, die jetzt wieder angezündet werden. Die Geschichte geht so:

„Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: ‚Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, Sie wollen mich nicht.‘ Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte: ‚Ich heiße Glaube. Aber ich bin überflüssig. 
Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.‘ Ein Luftzug wehte durch den Raum und die Kerze war aus. Leise und traurig meldet sich nun die dritte Kerze zu Wort: ‚Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.‘ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: ‚Aber, ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!‘ Und fast fing es an zu weinen.Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: ‚Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung.‘ Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an.“

Frieden, Glaube, Liebe und Hoffnung sind die Grundelemente, die wir alle zum Leben brauchen. Die Adventszeit gibt uns die Gelegenheit, uns dieses einmal mehr bewusst zu machen. Der Adventskranz mit seinen vier Kerzen bereitet uns vor mit seinem kleinen Licht auf das große Licht, dass für uns Menschen durch Jesus Christus an Weihnachten unter uns sichtbar wurde und bis heute leuchtet.
Ich wünsche Ihnen, dass sie die Adventszeit neu entdecken und bewusst erleben als Vorbereitung auf die Ankunft Gottes in dieser Welt, die wir an Weihnachten feiern. Ich freue mich Sie in den zahlreichen Gottesdiensten und Vernastaltungen in der Advents- und Weihnachtszeit begrüßen zu dürfen.

Ihr
Karl-Heinz Pastoors aus Alanya

Samstag, 22. November 2014

Buß- und Bettag auf dem Friedhof in Alanya







Seit fast vier Jahren betreut unsere Gemeinde den Ausländerfriedhof in Alanya. Die Koordination übernimmt seit dieser Zeit Uschi Greune, die sowohl den Gießdienst als auch die Grabpflege organisiert und den  Kontakt zur Stadt Alanya und der Friedhofsverwaltung hält. Trotz zahlreicher Helfer werden auch für die Pflege des neuen Friedhofs weitere Helfer gesucht.

Bei den christlichen Kirchen steht der November im Zeichen des Gedenkens an die Verstorbenen. So trafen sich am Buß- und Bettag mehr als 30 Menschen, um auf dem Friedhof der Verstorbenen in Alanya zu gedenken, wo Gräber verschiedener Nationalitäten, aber auch namenlose Gräber, zu finden sind.
U. Greune bedankte sich nochmals für die Unterstützung der Stadt, insbesondere beim 2. Bürgermeister, der immer ein offenes Ohr für die Anliegen hat. Ernst Meijer von der niederländischen Gemeinde sprach ein Gebet in niederländischer Sprache. Diakon Pastoors sprach von der Sprachlosigkeit der Trauernden angesichts des Todes, aber auch von der Hoffnung, die im christlichen Glauben zu finden sei. Dieses Hoffnungslicht wurde dadurch symbolisiert, dass Kerzen durch die Anwesenden auf die Gräber gestellt wurden.

Donnerstag, 13. November 2014

Spendenaktion für Syrienflüchtlinge

Der Bürgerkrieg in Syrien hat mittlerweile fast die Hälfte der Bevölkerung zur Flucht gezwungen. Über 6,5 Millionen Syrer sind im eigenen Land vertrieben. 3 Millionen syrische Flüchtlinge sind bisher in den Nachbarländern Jordanien, Libanon, Irak, Türkei und Nordafrika registriert. Die Türkei nimmt seit Jahren Flüchtlinge aus Syrien auf. Schätzungen gehen von bis zu eineinhalb Millionen Menschen aus. Etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder. Viele mussten miterleben, wie Familienanghörige oder Freunde getötet wurden. Die meisten der Flüchtlinge sind nahezu mittellos und dringend auf Hilfe angewiesen.

Umso ermutigender ist die große Hilfsbereitschaft in der ganzen Türkei. Auch in Alanya haben sich einige Organisationen an einer Spendenaktion der ISAM Pferderanch Fethye beteiligt. Neben der Türkis Redaktion und der Bombola Alanya haben wir auch in unseren beiden Gemeinden in Alanya und Antalya eine große Spendenbereitschaft erlebt. Dank dem großen Einatz von Ursula Greune und zahlreicher Helfer und Helferinnen konnten die gespendeten Kleidungsstücke und sonstigen Gegenstände gesammelt und in Listen erfasst werden. Durch die überwältigende Spendenbereitschaft kamen mehr als 20 Kubikmeter aus unseren beiden Gemeindegruppen zusammen, die am Samstag, den 8. November auf zwei großen LKWs den Weg in die Grenzregion der Türkei antraten.



Dienstag, 28. Oktober 2014


Unsere Veranstaltungen:

Jeden Sonntag um 11.30 Uhr  ist Gottesdienst. 
Einmal im Monat findet ein Kanzeltausch mit 
Antalya statt. Dann wird zur Heiligen Messe 
eingeladen.
Jeden Dienstag 15 Uhr Kirchencafe
mit selbstgebackenem Kuchen:
zwangloses Beisammensein,  Gespräche,
Spiele, Verabredungen.
Zweimal im Monat   freitags 15 Uhr
„Wissen und Verstehen“ zu wechselnden
Themen: 

7. November um 15.00 Uhr

Christliche Beerdigungsriten
Vortrag und Gespräch mit Karl-Heinz Pastoors

21. November um 15.00 Uhr

Das Recht auf einen menschenwürdigen Tod -
Umgang mit Tod und Trauer
Vortrag mit Power Point von Karl-Heinz Pastoors

Weitere Aufgaben in der Gemeinde:     Christliche Seelsorge
                                                                      Leihbücherei
                                                                      Friedhofspflege
                                                                      Interkulturelle Information



Liebe Mitmenschen,

der November ist für viele Menschen ein Monat der Traurigkeit und der Trübseligkeit, Wehmut und Melancholie machen sich breit. Es beginnt die Zeit der Nachdenklichkeit und der Besinnung, viele kirchliche Feiertage kündigen sich an, Allerheiligen (1. November), Allerseelen (2. November), Volkstrauertag (Sonntag vor dem Totensonntag), Totensonntag (letzter Sonntag vor dem 1. Advent) und nicht zu vergessen Buß- und Bettag (am 19. November).

Die Zeit, die vor uns liegt scheint düster. Die Sonne scheint selbst in Alanya nicht mehr jeden Tag, die Tage werden immer kürzer, all das erinnert uns daran, dass alles was lebt ein Ende hat. Eine kleine Geschichte:

Im Mutterleib wuchsen Zwillinge heran. Glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“ „Ja, das gibt es. Unser Leben hier ist nur dazu gedacht, dass wir wachsen und uns auf das Leben nach der Geburt vorbereiten, damit wir stark genug sind für das, was uns erwartet.“
„Blödsinn, das gibt es doch nicht. Wie soll das überhaupt aussehen, ein Leben nach der Geburt?“ „Das weiß ich auch nicht genau. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?“
„So ein Unsinn! Herumlaufen, das geht doch gar nicht. Und mit dem Mund essen, so eine komische Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Außerdem geht das Herumlaufen gar nicht, die Nabelschnur ist ja jetzt schon viel zu kurz.“
„Doch, es geht bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders.“
„Es ist noch nie einer zurückgekommen von ‚Nach der Geburt‘. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Und das Leben ist eine Quälerei und dunkel.“
„Auch wenn ich nicht so genau weiß, wie das Leben nach der Geburt aussieht, jedenfalls werden wir dann unsere Mutter sehen, und sie wird für uns sorgen.“
„Mutter? Du glaubst an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?“
„Na hier, überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie können wir gar nicht sein!“
„Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht.“
„Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt….“

Nein, die Frage nach dem „danach“ können wir nicht stichhaltig im Sinne einer Ortsbeschreibung beantworten, Zweifel können uns nie ganz genommen werden und zurückgekommen ist bisher auch noch niemand.

Aber durch die Auferweckung Jesu ist uns eine Zukunft zugesagt, die unsere kühnsten Erwartungen übertreffen wird. Diese Hoffnung kann uns nicht alle Fragen und Ängste nehmen, doch eröffnet sie eine Perspektive. Deswegen brauchen wir im Monat November nicht traurig zu sein, sondern wir können die Zeit nutzen, einmal über unser Leben nachzudenken. Wenn wir akzeptieren, dass wir in vielen Dingen begrenzt sind, aber die vielen Möglichkeiten sehen, die uns das Leben ermöglicht, dann können wir getrost in die Zukunft gehen.

Dies wünsche ich Ihnen von Herzen

Ihr
Karl-Heinz Pastoors aus Alanya

Montag, 27. Oktober 2014

Der St. Nikolaus-Verein:

Im Jahre 2004 wurde der St. Nikolaus Verein gegründet,
ein Zusammenschluss der beiden Gemeinden in Antalya
und Alanya. Die Gemeindegründung erfolgte auf Basis
des türkischen Vereinsrecht. Mit finanzieller Hilfe der
Deutschen Bischofskonferenz konnten in Antalya
Räumlichkeiten angemietet werden, die zu einer Kirche
umgebaut wurden.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) unterstützt
die Gemeinde in Alanya. Die Gemeinde muss allerdings
noch einen erheblichen Eigenbeitrag selbst aufbringen.

Die deutschsprachige Gemeinde freut sich über jeden Besucher und
jede Besucherin, gleich welcher Nationalität und gleich welcher
christlicher Konfession. Ebenso freuen wir uns, wenn Sie bei uns
mitarbeiten möchten. Sprechen Sie uns an.

Mittwoch, 15. Oktober 2014


Dienstag, 14. Oktober 2014

Erntedankgottesdienst auf dem Manavgat



 
 
55 Menschen aus Alanya und zur gleichen Zeit fast 40 Menschen aus Antalya machten sich fast zeitgleich auf den Weg nach Manavgat. Die beiden Gemeinden des St. Nikolaus Vereins hatten reichliche Erntegaben mitgebracht, die nach dem Gottesdienst von den Teilnehmern mitgenommen werden konnten. Mittlerweile hat das Treffen der beiden Gemeindegruppen zum Erntedank schon Tradition.

Bei angenehmen Temperaturen bestiegen wir unser Schiff, das uns erst einmal an die Mündung des Manavgat-Flusses brachte, wo wir nach einem Anlegemanöver unseren Gottesdienst feierten. Dank musikalischer Untermalung der Flötistin Dagmar und dem Gesang bekannter Kirchenlieder konnten auch die umliegenden Boote erleben, dass hier Christen miteinander feierten. Die beiden Pfarrer Paskert und Pastoors machten durch Gebete und Predigt deutlich, wieviel Grund zum Danken wir Menschen haben. Diese Dankbarkeit kann uns helfen, die Not der Anderen zu sehen und etwas von unserem Überfluss abzugeben. Nach einem ausgiebigen Mittagessen ging es weiter zum  Meer, wo sich Süsswasser und Meerwasser treffen. Nach der Rückfahrt waren sich alle einig, dass solch gemeinsame Unternehmungen der beiden Gemeindegruppen den Zusammenhalt stärken und auf jeden Fall zu wiederholen sind.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Gedanken zum Erntedank im Oktober:


Aller Augen warten auf dich, Herr, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. 
Psalm 145, 15

Liebe Mitmenschen!

Im Monat Oktober feiern wir das Erntedankfest. Ernte und Dank werden hier miteinander verknüpft. Und in eine Beziehung zu Gott gebracht: Ich danke Gott für meine Ernte. Nun sind wir fast alle keine Bauern. Und doch, es gibt so vieles, was wir geerntet haben in unserem Leben. Und dafür könnten wir eigentlich dankbar sein.

Doch es ist nicht so einfach, Gott dankbar zu sein.  Mir scheint, dass sich viele von uns da schwer tun. Dankbarkeit fällt einem nicht in den Schoß, obwohl wir wissen: Dankbare Menschen sind zufriedene Menschen. 

Dankbarkeit kann man lernen. Was ist zu tun? Nun, etwas ganz Einfaches, Konkretes und auch Praktikables: Lassen wir doch einfach am Abend, wenn wir bereits im Bett liegen und einschlafen wollen, den gerade vergangenen Tag im Geiste noch einmal an uns vorüberziehen. Und denken wir dabei: Wo habe ich heute Gottes Güte erfahren? 

Was werden wir alles entdecken! Das freundliche Gesicht unseres Ehepartners, der oder die zu uns sagte: "Der Kaffee ist fertig". Der erheiternde Witz eines Nachbarn. Die erfreuliche Tatsache, dass uns die Arbeit gut von der Hand ging. Der fröhliche Anruf eines Enkelkindes oder der unerwartete Besuch einer Freundin. Vielleicht erfreute uns ein schönes Abendessen, das zu unseren Lieblingsgerichten zählte. 

All das kann man noch vor dem Einschlafen bedenken, Stück für Stück – und nach und nach. Und dann, wenn man sich seinen Tageslauf am Ende des Tages so bewusst macht, dann entdeckt man: "Mensch, ich habe es doch gut. Ich kann doch sehr zufrieden sein. Gott, hab Dank für diesen Tag, hab Dank für alles, wodurch du mich erfreut hast, wodurch du mein Leben schön machst!"

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine neue Dankbarkeit
Ihr  Karl-Heinz Pastoors aus Alanya




Montag, 22. September 2014

aus dem Archiv ...

Gedanken zum Buß- und Bettag in Alanya
 
Bericht aus dem TÜRKİS- Magazin

...aus dem Archiv ...neues Kirchencafé in Alanya

Bericht aus dem TÜRKİS-Magazin

Mittwoch, 17. September 2014

...aus dem Archiv... Semesterarbeit

Semesterarbeit zu unterschiedlichen Beerdigungsritualen von Muslimen und Christen
Bericht aus dem TÜRKİS-Magazin

Montag, 8. September 2014

Kirchencafe wieder geöffnet

Nach und nach kommen unsere Zugvögel wieder aus dem kalten Norden zurück.
Da gibt es viel zu erzählen.Auch um alle gleich wieder an das paradiesische Leben
in Alanya zu gewöhnen, ist das Kirchencafe wieder geöffnet.

Unsere fleißigen Bäckerinnen haben an ihren Rezepten gefeilt und es gibt nicht nur
Kaffee und Kuchen. Seien Sie also neugierig, und tragen Sie in Ihren Terminkalender
für jeden Dienstag, 15.00 Uhr "Kirchencafe" ein.

Herzlich willkommen

Dienstag, 26. August 2014

Gerätehaus auf dem neuen Ausländer Friedhof

Spontane Hilfe der Stadt Alanya
Der alte Ausländer Friedhof ist mit zirka 200 Gräbern seit vergangenem Jahr endgültig belegt. Die Stadt stellte eine neue Parzelle auf dem Friedhof Alanya-Cikcilli zur Verfügung, auf der bereits 16 Verstorbene begraben sind. Die deutsche ökumenische Gemeinde übernimmt ab Herbst auch hier die Pflege. Vorher wurde jedoch dringend ein Abstellraum gebraucht, um die Geräte sicher zu deponieren. Zu diesem Zweck hat sich Frau Ursula Greune über den Ausländerbeirat und Herrn Kerim Kocabasoglu an den zweiten Bürgermeister der Stadt Alanya, Herrn Adem Er gewandt, der spontan Hilfe zugesagt hat. Schon am nächsten Tag rollte ein großes Gerätehaus an, in dem alle Dinge mühelos und sicher gelagert werden können. Frau Greune war von der spontanen Hilfe total überwältigt. Danke Adem bey!
 
 
 
 
Quelle:
Türkis Magazin vom 15.8.2014

Samstag, 10. Mai 2014

Sondertermin Gemeindeversammlung

Sondertermin:
Gemeindeversammlung am Freitag. 16. Mai um 15 Uhr
Tagesordnung:
1. Begrüßung
2. Finanzielle Situation der Gemeinde
3. Zukunftsperspektiven
4. Verschiedenes
Eingeladen ist jede(r), dem die Gemeinde am Herzen liegt

Freitag, 25. April 2014

Sonderveranstaltungen im Mai 2014

+++ NEU +++ ab sofort finden Sonderveranstaltungen immer Freitags statt +++ NEU +++


WİSSEN UND VERSTEHEN


FREİTAG, DEN 09.MAİ UM 15.00 UHR

Bericht von der Nahost Konferenz der EKD 02.-06. Mai in İstanbul


FREİTAG, DEN 23. MAİ UM 15 UHR

Das christliche Glaubensbekenntnis neu ausgedrückt
Texte aus unseren Tagen
Pfarrer Dr. Friedhelm Voges

 

Dienstag, 22. April 2014

Ostergruss: " Danke - eine Osterversion"

Danke für diesen guten Morgen,

danke für diesen neuen Tag.

Danke, dass ich trotz aller Sorgen

Ostern feiern mag.

 

Danke für Gottes gute Botschaft,

danke für Gottes neues Licht.

Danke, denn das gibt neue Schubkraft:

Ich versage nicht.

 

Danke, wir Christen können hoffen,

weil Jesus Christus auferstand.

Danke, der Himmel steht jetzt offen.

Sagt das jedem Land!

 

Danke, dass unsre Sorgensteine

jetzt nicht mehr übermächtig sind.

Danke, wir feiern heute Ostern,

Mann und Frau und Kind.
                                    fv

Dienstag, 25. März 2014

Sonderveranstaltungen im April 2014

im KIRCHENRAUM

WISSEN UND VERSTEHEN


Donnerstag, d. 03. April, 15.00 Uhr
Die Apostelgeschichte des Lukas
Pfarrer Dr. Friedhelm Voges



Donnerstag, d. 24. April, 15.00 Uhr
Das christliche Glaubensbekenntnis in seiner Entwicklung
Pfarrer Dr. Friedhelm Voges


weiterhin jeden Dienstag von 15-17 Uhr
Kirchencafe mit selbstgebackenem Kuchen
im
Kirchenraum
Jeder ist herzlich willkommen !

Predigt in Alanya am 2. Februar 2014


Heute lasse ich den normalen Predigttext mal links liegen, liebe Gemeinde. Wir haben als Evangelium die Geschichte von der Sturmstillung gehört. Zu der habe ich eine besondere Beziehung. 12 Jahre lang war ich Pastor der Martin-Luther-Kirche in Emden. Da ist diese Geschichte als Wandrelief über dem Altar zu sehen – in Überlebensgröße, ca 5 x6 m. Die Martin-Luther-Kirche stammt aus dem Jahr 1958, Ersatz für das im Krieg zerstörte Vorgängergebäude. Sie ist sehr schlicht gehalten. Das Auge findet wenige Punkte, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Um so eindrucksvoller wirkt das Bild von der Sturmstillung. Der Künstler Kurt Lettow hat das gleiche Motiv noch ein zweites Mal für eine Kirche gestaltet, zwei Jahre später in Bremerhaven. Es ist sicher kein Zufall, dass es sich beide Male um eine Hafenstadt handelt. Da hat man zu so einem maritimen Motiv sicherlich einen besonderen Zugang. Ich lese die Schilderung des Markus noch einmal in einer anderen Übersetzung: Am Abend dieses Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Lasst uns über den See ans andere Ufer fahren!" Sie schickten die Menschen weg und ruderten mit dem Boot, in dem Jesus saß, auf den See hinaus. Einige andere Boote folgten ihnen. Da brach ein gewaltiger Sturm los. Hohe Wellen schlugen ins Boot, es lief voll Wasser und drohte zu sinken. Jesus aber schlief hinten im Boot auf einem Kissen. Da rüttelten ihn die Jünger wach und schrien voller Angst: "Herr, wir gehen unter! Merkst du das nicht?" Sofort stand Jesus auf, bedrohte den Wind und rief in das Toben des Sees: "Sei still und schweig!" Da legte sich der Sturm, und es wurde ganz still. "Warum hattet ihr solche Angst?", fragte Jesus seine Jünger. "Habt ihr denn gar kein Vertrauen zu mir?" Voller Entsetzen flüsterten die Jünger einander zu: "Was ist das für ein Mensch! Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!"

Den meisten von uns wird das seit Kindergottesdienstzeiten bekannt sein. Eine Vertrauensgeschichte. Um es mit dem Apostel Paulus zu sagen: In Ängsten – und siehe, wir leben. Wobei unter dieser Losung vor knapp 50 Jahren mal ein Deutscher Evangelischer Kirchentag stattfand. Wir leben, die Jünger in dem Boot leben, wenn sie sich an Jesus orientieren. In dem Relief der Emder Martin-Luther-Kirche haben sie den Blick alle auf Jesus gerichtet, wenn auch mit ängstlichen Gesichtern. Nur einer schaut in die andere Richtung, Judas, der Verräter. Jesus aber ist gerade aufgestanden und macht mit beiden Armen eine majestätische Geste. Genau der Moment, von dem es heißt: Er bedrohte den Wind und rief in das Toben des Sees: "Sei still und schweig!" Einmal im Jahr wird diese Aussage in Emden noch einmal ganz besonders unterstrichen, wenn nämlich maritimer Gottesdienst gefeiert wird. Ein Künstler aus der Gemeinde, zugleich ein alter Seefahrer, hat mit dem Flaggenalphabet den anderen Spruch Jesu gestaltet: „Ich bin bei euch.“ Der wird zu diesem besonderen Anlass ebenfalls vorne aufgehängt.

Mir fiel dann auch öfter eine Begegnung mit der Sturmstillung aus meiner Anfangszeit im Pfarramt ein. Damals habe ich für ein paar Jahre den Konfirmandenunterricht in der Lebenshilfe übernommen, bei behinderten Kindern, die z. T. sehr stark eingeschränkt waren. Da musste man sich ganz auf das Wesentliche konzentrieren. Für die Sturmstillung haben wir das auf einer Fortbildung im Pastorenkreis wie folgt in Tönen und Text zusammengefasst: Die Jünger rufen ziemlich dissonant: Hilfe, Hilfe, wir versinken. Und Jesus antwortet in aller Ruhe: Habt keine Angst, ich bin doch da. Das gibt die Erfahrung wieder, die schon die ersten Christen in vielen Situationen der Bedrängnis gemacht haben. Das erleben Christenmenschen ja auch heute. Und in Form so einer Geschichte ist es viel plastischer dargestellt als wenn Paulus nur sagt: In Ängsten – und siehe wir leben.

Aber kann das Ganze nicht doch in Wirklichkeit so passiert sein? Wenn wir den Markus ernst nehmen, wohl eher nicht. Das Boot ist fast vollgelaufen, und Jesus liegt ruhig auf seinem Kissen? Trotzdem haben wir damals als Kinder gefragt, und es wird auch auf der Erwachsenenebene diskutiert: Ist das irgendwie vorstellbar? Eine Theorie weist darauf hin, dass am See Genezareth das Wetter sehr plötzlich wechseln kann. So schnell wie ein Sturm aufzieht, kann er auch wieder vorbei sein. Vielleicht hat Jesus ja sein Machtwort gerade in so einem Moment gesprochen, wird vermutet. Das ist zwar denkbar, aber wäre das dann wirklich ein Wunder? Dann brauchten die Jünger nicht zu fragen: Was ist das für ein Mensch?

Zumindest wäre es kein Wunder von der Art, wie es sich der Kinderglaube vorstellt. Wo der liebe Gott mit dem Finger schnipst oder ein Machtwort spricht, und dann fährt für irgendjemand ein Sonderzug. Wenn das Gottes Art zu handeln wäre, dann müsste man große Zweifel an seiner Gerechtigkeit haben. Wenn der Sonderzug für meinen Nachbarn fahren kann, warum dann nicht auch für mich? Nein, wir müssen schon davon ausgehen, dass Gott sich an seine eigenen Regeln hält. Er lässt der Welt ihren natürlichen Lauf. Er wirkt lieber in dieser Welt, auf leise, oft kaum wahrnehmbare Weise. Von dem, was er anstößt, was er durch seine Menschen anstößt, gehen trotzdem große  Wirkungen aus.

Was aber wäre dann heute ein Wunder? Eine erste Antwort steckt schon in dem Wort selbst: Ein Wunder ist alles, was uns zum Wundern und vor allem zum Be-Wundern bringt. Eltern sprechen nach der Geburt von dem Wunder, das da in diesem winzigen Wesen plötzlich vor ihnen liegt. Wir blicken auf die Wunder der Natur und sehen darin Gott den Schöpfer am Werk. Oder wir verspüren etwas von Gottes gutem Geist, wenn sich das Wunder ereignet, dass ein Mensch von einem bösen zu einem guten Weg findet. Da wird es zwar immer auch andere geben, die einfach sagen: Na und? Das Wunder wahrzunehmen, wirklich ins Staunen zu geraten – wer das erlebt, der merkt: Dies ist ein Geschenk. Das wird sogar noch größer, wenn man Gleichgesinnte findet, mit denen man gemeinsam staunen kann. Aber das werden schwerlich alle sein. Ein Wunder sehen und erkennen – das hat mit unserem Blickwinkel, das hat mit unserem Glauben zu tun.

Es gibt aber noch einen anderen Aspekt: Ist es nicht auch ein Wunder, wenn etwas Gutes und Richtiges gerade zur rechten Zeit geschieht? Gerade darin lässt sich oft Gottes Hand erkennen. Ich war mal zum Taufgespräch in der Familie eines Fernfahrers. Der erzählte ganz bewegt: „Ich verdanke meiner Frau mein Leben. Ich war übermüdet – der Druck auf der Landstraße ist ja groß – und war gerade dabei, einzudämmern. Die Räder waren schon auf dem Randstreifen. Genau in dem Moment klingelt mein Handy und meine Frau ruft mich an, wirklich in letzter Sekunde.“ Wozu die Frau sagte: „Und ich hatte in dem Augenblick das Gefühl: Jetzt musst du ihn anrufen!“ Das Richtige zur rechten Zeit. Für die beiden war es ganz klar ein Wunder. In meiner Ansprache bei dieser Taufe war dann die Dankbarkeit ein wichtiges Thema. In Anlehnung an unsere Geschichte hätten diese beiden auch sagen können: Da war das Versinken ganz nahe – aber dann, Gott, warst du da.

Zum Glück geht es im Leben nicht immer so dramatisch zu, lb. Gem.. Aber man kann auch bei kleineren Krisen in Bedrängnis geraten. Unsere Geschichte und erst recht das Bild in der Emder Kirche, sie sagen: Blick dann auf deinen Gott. Erwarte Hilfe von ihm. Er ist da. Er hilft vielleicht anders als du denkst. Er ist aber ein ruhender Pol – so wie der Emder Jesus auf dem sturmumtosten Boot ganz ruhig dasteht. Ich frage jetzt mal ganz direkt: Gibt es Begebenheiten in ihrem Leben, in denen Sie so etwas schon erlebt haben? Für die ersten Christen war es oft die Situation der Verfolgung. So etwas gibt es auch heute noch. Und es gibt auch heute die Angst: Gott hat uns vergessen. Meister, fragst du nicht nach uns, dass wir umkommen? Aber das andere kennen wir vermutlich doch auch: Dass es eine plötzliche Wendung gibt. Dass wir auf einmal wieder sagen können: Gott sei Dank!

In Emden und in Bremerhaven, in den beiden Hafenstädten, haben sie diese Glaubenserfahrung mit dem Bild von der Sturmstillung ausgedrückt. Die Bibel bietet noch manch anderes Bild. Welches spricht Sie besonders an? Das hängt sicher auch von den Lebensumständen ab. Ich bin mal über den Friedhof eines Winzerdorfs in der Pfalz gegangen, und auf jedem zweiten Grabstein wurde Bezug genommen auf Johannes 15: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben, sagt Jesus. Im Lied vor der Predigt ist das heute auch bei uns schon vorgekommen. Vielen Menschen sagt der 23. Psalm etwas – der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Was mal jemand so umformuliert hat: Der Herr gibt mir für meine Arbeit den Takt an, ich brauche nicht zu hetzen.

In diesem Zeitalter der Elektronik und der Scheinwerfer finden die biblischen Lichtworte Beachtung, in unserer Familie etwa der Anfang von Psalm 27: Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?! Wie wir es sagen – dafür gibt es viele Möglichkeiten. Bevor wir es aber sagen und dann auch weitersagen, muss ja erstmal die Erfahrung da sein: Auch wenn ich in Ängsten bin – ich lebe. Und ich kann deshalb in Zuversicht leben, weil ich die Zusage Jesu persönlich nehme: Ich bin bei euch! Habt keine Angst, ich bin doch da!

Predigt im Gottesdienst in Alanya am 19. 1. 2014


Wie stellen Sie sich das Paradies vor, liebe Gemeine? Oder – um es mit den Worten des Glaubensbekenntnisses zu sagen – das ewige Leben? Das ist keine ganz leichte Frage. Aber die biblischen Texte des heutigen Sonntags lenken uns in diese Richtung. Schon im Psalmgebet hieß es: Gott gedenkt ewiglich an seinen Bund. Und dann haben wir jetzt die Geschichte von der Hochzeit in Kana gehört. Jesus hilft Menschen zu größerer Lebensfreude. Wein, ganz hervorragender Wein im Überfluss. Johannes spricht von einem Zeichen, das Jesus tut und stellt es ziemlich an den Anfang seines Evangeliums. Hier kommt einer, von dem könnt ihr Großes erwarten, soll das heißen. Ausdrücklich formuliert wird das ganz am Schluss: Er offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.

Mit Jesus kommt also ein Stück von Gottes Herrlichkeit in diese Welt. Da blitzt vom Paradies etwas auf – auch wenn man das nicht festhalten kann, auch wenn es sich nur dem Glaubenden erschließt.

In und um Jesus ein Stück Himmel auf Erden. Was da in Kana passierte,  ist sicher nur ein Vorgeschmack, aber der ist schon eine ganze Menge. Nicht nur für Johannes gut geeignet, um müde Hände und wankende Knie stärker zu machen. Und so ein Vorgeschmack weckt die Lust auf mehr. Wenn wir heute versuchen, uns dem Thema ewiges Leben zu nähern, Gottes Reich, Gottes Gegenwart, dann nehmen wir jetzt als erstes Schlüsselwort die „Herrlichkeit“ mit.

Der heutige Predigttext aus dem Hebräerbrief hat ebenfalls etwas beizutragen. Bevor ich ihn aber vorlese, will ich eine Erinnerung aus meiner Schulzeit vorausschicken. Ich musste damals kurz vor dem Abitur ein Referat über die „Göttliche Komödie“ von Dante Alighieri halten, eins der größten Werke der italienischen Literatur. Der Dichter Dante beschreibt darin in hundert Gesängen eine Reise erst durch die Hölle, dann durchs Fegefeuer und schließlich durch den Himmel – die drei Teile des damaligen Weltbilds. Das Ganze ist schwere Kost, gegen Ende des Mittelalters geschrieben. Heute haben wir andere Erwartungen an Literatur. Aber eins ist ganz deutlich: Die 33 Gesänge über die Hölle sind viel anschaulicher zu lesen als dann der Teil über den Himmel. Bei der Hölle ist es interessant, wen Dante da alles hineinsetzt – viele historische Persönlichkeiten, natürlich auch seine persönlichen Feinde. Und je nach Missetat bekommen sie ihre Strafen, bis hin zum Einfrieren im eisigen Meer. Das wird alles schön plastisch beschrieben. Je tiefer es in die Hölle hineingeht, um so drastischer wird es.

Im Himmel fällt es ihm deutlich schwerer. Schon am Anfang ist es natürlich herrlich, und wie steigert man dann Herrlichkeit? Aus Weiß kann blütenweiß und reinweiß werden: Irgendwann kommt ein Sättigungspunkt. Die sieben Tugenden spielen eine Rolle in Dantes Himmel – Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung, von denen schon die Antike wusste, dazu Glaube, Hoffnung, Liebe als die christlichen Tugenden. Aber auch die kann man nicht immer wieder steigern und überhöhen. In unserem Gesangbuch heißt es an einer Stelle: Da sing ich dir im höhern Chor viel  tausend Halleluja vor. Was kommt nach dem Halleluja?

Unsere Vorstellungskraft kommt hier an Grenzen. Dazu  kann einem Karl Valentins Münchner im Himmel einfallen: Der Dienstmann vom Münchner Hauptbahnhof, den Petrus zum Frohlocken und Hosianna-Singen einteilt - irgendwann ist er dessen überdrüssig und wird wieder zurück auf die Erde geschickt. Ja, es ist schwierig, vom Himmel zu reden, weil uns nur menschliche Worte, menschliche Bilder zur Verfügung stehen. Daran ändern auch all die Witze nichts, bei denen dieser und jener zu Petrus an die Himmelspforte kommt. Die verlängern immer nur unser Denken in den Himmel hinein. Wenn´s umgekehrt wäre, hätten wir´s leichter: Wenn einer käme und aus dem Himmel, aus dem Paradies berichtete. Aber an der Stelle lässt Gott sich nicht in die Karten schauen. Immerhin gibt er uns in der Bibel aber ein paar Hinweise, und einen davon haben wir im heutigen Predigttext.

Der Hebräerbrief richtet sich an Christen etwa der zweiten Generation, an Menschen, deren Glaube vom Verschleiß bedroht ist. Deshalb fängt unser Abschnitt auch an:

„Stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und macht sichere Schritte mit euren Füßen, damit nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde.“ Dieser Brief will seine Leser auf eine höhere Ebene mitnehmen – ein gutes Ziel. Dem können wir Heutigen uns, glaube ich, gut anschließen. Müdigkeit und Verschleiß kennen wir auch.  

Aber nun zu dem Hoffnungszeichen, zu dem Himmelsbild, das der Predigttext uns anbietet:

Ihr seid nicht gekommen zu dem Berg, den man anrühren konnte und der mit Feuer brannte, und nicht in Dunkelheit und Finsternis und Ungewitter (Das spielt auf den Berg Horeb an, den Mose bestieg, um die 10 Gebote zu empfangen.)

Sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu den vielen tausend Engeln und zu der Versammlung und Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel aufgeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten und zu dem Mittler des neuen Bundes, Jesus.“ Am Schluss des Kapitels fügt der Autor dann noch hinzu: „Wir empfangen ein unerschütterliches Reich.“

 

Mir gefällt an dieser Stelle, dass sie auf Ausmalungen verzichtet. Okay, da ist vom himmlischen Jerusalem die Rede, und von den vielen tausend Engeln. Aber wie man sich das dann vorstellt, das bleibt jedem selbst überlassen. Dass dieses himmlische Jerusalem aber mit Gewissheit in den Blick genommen werden kann, das steht in diesem Abschnitt unverrückbar fest. Und nach der Herrlichkeit, die Jeus in Kana aufblitzen ließ,  stoßen wir auf zwei weitere Schlüsselworte: Gott  wird sich zeigen als der Richter aller. Und zu ihm und neben ihn gehört Jesus als Mittler eines neuen Bundes.

Gott als Richter – um diesen Gedanken ist es unter uns merkwürdig bestellt. Einerseits denken wir: Jeder bekommt am Ende, was er verdient. Es gibt jede Menge Witze, in denen das zum Ausdruck kommt. Eine Konfirmandin wollte mal meinen Humor testen und erzählte mir folgenden: Im Himmel bekommt jeder ein Fahrzeug zugeteilt – daran kann man sehen, was für ein Mensch das war. Und da kommt also einer in den Himmel und kriegt einen klapprigen Golf. Na gut, denkt er, vielleicht ist das hier so. Aber dann sieht er seinen Nachbarn mit einem Rolls Royce, und weil er seinen Nachbarn kannte, wundert er sich. Der sieht seinen erstaunten Blick und sagt: Ach, gib dich zufrieden. Vorhin habe ich Pastor Voges auf einem Dreirad gesehen. Darüber kann man nun lachen oder nicht. Bei diesem Witz und bei vielen anderen ist jedenfalls dDer Grundgedanke: Es geht nach Verdienst.

Das aber beißt sich mit der anderen Denkrichtung, die da sagt: Im Himmel sehen wir uns doch alle wieder. Gott ist Liebe, Gott vergibt Sünden. Der wird einen Platz für jeden haben. Sagt nicht Jesus: In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen? Das ist ein attraktiver Gedanke. Aber als wir das letztes Jahr mit einer Gruppe von Jugendlichen diskutierten, fragte einer ganz trocken: Und was ist mit Hitler? Es kann doch nicht sein, dass auch große Scheußlichkeiten gar keinen Unterschied machen.

 

Zumindest auf den ersten Blick ein Widerspruch, lb. Gem. Aber lassen Sie mich daran erinnern: Es ist der lebendige Gott der auf uns wartet, in der Stadt des himmlischen Jerusalem. Richter ist er schon, aber wahrscheinlich doch anders als wir das gewohnt sind. Ein Kollege erzählte mal, wie er bei einer Wattwanderung vor Cuxhaven in ein plötzlich aufziehendes Gewitter geriet. Da bestand wirklich Lebensgefahr. Er hatte Todesangst, und er sagte: Da sah ich plötzlich wie in einem Film mein ganzes Leben an mir vorüberziehen. Es war, als müsste ich in einen Spiegel sehen. Könnte es nicht sein, dass Gott als unser Richter uns den Spiegel hinhält? Dann werden wir uns für das eine oder andere sicher schämen. Aber an unserem Glauben, an der Beziehung zu Gott muss das nicht rütteln. Es mag wohl auch Menschen geben, die haben sich ganz weit von ihm abgewandt – die haben sich ihr Urteil dann selbst gesprochen. Denen bleibt die ewige Stadt verwehrt, weil sie da nicht hineinwollen. Wer mag, kann das Hölle nennen. Aber es ist wohl bei Gott eher eine Be- als eine Verurteilung. Und es ist ganz sicher kein Urteil nach Strichliste: So viele Plus-, so viele Minuspunkte. Das wäre des lebendigen Gottes nicht würdig. Dann hätte er sich die Mühe mit Jesus Christus, dem Mittler, gar nicht zu machen brauchen.

Den hat er ja zu uns Menschen geschickt, um den Abstand zu überbrücken. Das Wort Mittler wird gar nicht so häufig gebraucht, um die Mission Jesu zu beschreiben. Ich finde, es passt richtig gut. Wir hätten sonst ein Bild, wie es in vielen Religionen der Fall ist: Da oben der große Gott – hier unten wir kleinen Menschen. Das ist nicht wirklich falsch – wir sind kleine Menschen. Aber wir haben zu Gott diese besondere Verbindung. Seit Jesus, durch Jesus wissen wir: Gott gehört auch auf unsere Ebene. Ist auch mir zur Seite, still und unerkannt, dass er treu mich leite an der lieben Hand, so haben wir es gerade wieder zu Weihnachten gesungen.

Deshalb fängt der Weg ins Paradies auch hier schon an – siehe die Hochzeit zu Kana. Und was damals geschah, kann auch heute geschehen. Was ihr getan habt einem von meinen geringsten Brüdern und Schwestern, das habt ihr mir getan. Das Paradies beginnt in unseren Werken der Barmherzigkeit. Das Paradies beginnt aber auch in unserem Lachen und Fröhlichsein, wenn wir uns selbst vergessen und für einen Moment werden wie die Kinder – kindlich, freilich nicht kindisch. Da blitzt etwas von dem auf, was dann größer und herrlicher auf uns zukommt, wenn wir – um es nochmal mit dem Predigttext zu sagen – Anschluss gewinnen an die Gemeinde der Erstgeborenen. Amen

 

Sonntag, 2. März 2014

Märchenhaft...

... unter diesem Motto stand eine Veranstaltung, zu der die Christliche Sankt-Nikolaus Gemeinde ins Konservatorium (Kulturzentrum) Alanya eingeladen hatte.
Gekommen war aus Deutschland die bekannte Autorin und Erzählerin Heidi Holzmann, Trägerin des Volkserzählerpreises 2008. 
Frau Holzmann hat sich darauf spzialisiert, Volkserzählungen und Mythen der Völker zu sammeln und in der Tradition orientalischer Erzähler dem Publikum zu vermitteln.
So verkörperte sie in Sprache und Gestik als Solo Schauspielerin die Figuren ihrer Erzählungen, in denen es um listige Frauen und günstige Fügungen des Schicksals ging.
Von den Inhalten der Erzählungen und der Intensität des Vortrages waren alle Besucher begeistert

.

Der Eintritt zu der Veranstaltung war frei, aber die Besucher spendeten gern zum Schluss Geld für Erdbebenopfer eines Dorfes nahe Van in der Türkei, für das Frau Holzmann eine Patenschaft übernommen hat und auch dafür ausgezeichnet wurde.

 Auf eine Gage verzichtete sie.
Mehrfach wurde die Bitte laut, solch eine Veranstaltung im kommenden Jahr zu wiederholen.




Samstag, 1. März 2014

Sonderveranstaltungen im Maerz 2014


WISSEN UND VERSTEHEN


Donnerstag, d. 06. März, 15.00 Uhr
Von Heiligen und Vorbildern

Historische Gestalten des Christentums in ökumenischer Perspektive

Pfarrer Dr. Friedhelm Voges


Donnerstag, d. 20. März, 15.00 Uhr
Die deutschen Kirchen und ihr Geld

Von Kirchensteuer, Spenden, Staatsleistungen usw.

Pfarrer Dr. Friedhelm Voges


weiterhin jeden Dienstag von 15-17 Uhr
Kirchencafe mit selbstgebackenem Kuchen
im
Kirchenraum
Jeder ist herzlich willkommen !

Lageplan des neuen Kirchenraums

Cumhuriyet Mahallesi,
Sanat-Okulu-Caddesi No 32 A
07400 Alanya

Montag, 17. Februar 2014

Freitag, 14. Februar 2014

Märchenhaft ... Heidi Holzmann erzählt


 
 
Märchenhaft
Die bekannte Märchenbuch Autorin Heidi Holzmann kommt nach Alanya
Im Kulturhaus erzählt sie Märchen für Erwachsene
Freitag, den 22.02.2014 um 16 Uhr ( Eintritt frei )
Interessierte sind herzlich eingeladen

Mittwoch, 5. Februar 2014

Veranstaltungen im Februar 2014



Jeden Dienstag ab 15.00 Uhr 
Kirchencafe mit selbstgebackenem Kuchen


WISSEN UND VERSTEHEN


Donnerstag, d. 06. Februar, 15.00 Uhr 

DIE PSALMEN
Das Gebetbuch der Bibel
Pfr. Friedhelm Voges


Donnerstag, d. 20. Februar, 15.00 Uhr

DIE BIBLISCHEN SCHÖPFUNGSGESCHICHTEN
Pfr. Friedhelm Voges