In diesem Jahr führte unsere
Gemeindereise nach Istanbul, der Weltmetropole am Bosporus. Insgesamt 31
Teilnehmer aus Antalya und Alanya genossen fünf Tage die kontrastreiche
Atmosphäre zwischen Orient und Okzident. So konnten wir vom 04. - 08. Juni die
Geschichte der ehemaligen Metropole des Byzantinischen und des Osmanischen
Reiches von ihrer Gründung bis in die Gegenwart anschaulich betrachten.
1. Tag
Istanbul ist gigantisch! Das
erlebten wir jeden Tag aufs Neue. Die Panorama-Pause auf dem Aussichtshügel
Camlica mit Blick auf den europäischen Teil von Istanbul und den Bosporus
ließ die Größe der Stadt im Ansatz erkennen. Beeindruckend war auch die Sakirin-Moschee,
die modernste Moschee der Türkei und wahrscheinlich einzige der Welt, die von
einer Frau erbaut wurde. Die Fahrt mit der Tunnel-Bahn unter dem Bosporus von
Asien nach Europa durch den Marmaray-Tunnel, der bis zu 56 Meter unter
der Wasseroberfläche liegt, somit einer der tiefsten der Welt ist und mit 13,6
Kilometer Länge bis zu 1.5 Mio. Menschen pro Tag befördert, war ein absolutes
High Light. Der Rundgang im deutschen Bahnhof Sirkeci und die Rüstem
Pasa Moschee, die sich durch ihre wunderschönen Kacheln aus Iznik
auszeichnet, waren weitere Höhepunkte. Einzigartig war der Ägyptischen Basar,
der durch seine zahlreichen Gewürzstände herrliche Düfte des Orients
vermittelte. Die Besichtigung des Chora-Klosters, eines der
bedeutendsten Denkmäler byzantinischer Kunst, beeindruckte uns mit seinen
wunderbar erhaltenen Mosaiken ganz besonders.
2. Tag
Per pedes erkundeten wir die
Altstadt. Das unterirdische Wasserreservoir Yerebatan-Sarayi, von Kaiser
Justinian im 6. Jh. gebaut, dessen Gewölbe auf 336 Säulen ruht und die Hagia
Sophia, die unter Kaiser Konstantin d. Gr. 326 geweiht und nach zweimaliger
Zerstörung im Auftrag von Kaiser Justinian in der heutigen vergrößerten Form
wiedererrichtet wurde, waren weitere Höhepunkte unserer Reise.
Beeindruckend empfanden wir die riesige Sultan-Ahmet-Moschee, die wegen
ihrer unzähligen blauen Kacheln auch Blaue Moschee genannt wird, das Hippodrom,
im Jahre 333 von Konstantin d. Gr. vollendet, den Obelisken Thutmosis III,
die Schlangensäule, den vom deutschen Kaiser Wilhelm II gestifteten
Brunnen und das Mosaiken-Museum mit hervorragenden Beispielen der
römischen Mosaikkunst. Der Besuch des Großen Basars, ein
farbenprächtiges überdachtes Labyrinth, das mit seinen über 4000 Geschäften in
schmalen Gassen und Straßen keine Wünsche offen lässt, spiegelte noch viel
orientalische Atmosphäre wieder. Wir hätten noch viele Stunden hier verweilen
können
3. Tag
Am Vormittag erlebten wir die
schönsten Beispiele von Architekt Sinan`s Werken. Wir besichtigten die Sehzade
Moschee und Süleymaniye Moschee sowie das Mausolueum von Sultan Süleyman.
Die weitläufige und gepflegte Anlage rund um Moschee und Mausoleum bot einen
herrlichen Blick auf Istanbul, wir waren beeindruckt.
Vom Taksim Platz aus gingen
wir danach über die Istiklal Caddesi, die Flaniermeile Istanbuls mit
ihren alten Häusern, Passagen, Konsulaten, ausländischen Schulen, Kirchen
Moscheen und Synagogen, Geschäften und Restaurants, seit mehreren Jahrzehnten
das Kultur-, Vergnügungs- und Einkaufzentrum Istanbuls. Die Fahrt mit der über
100 Jahre alten historischen Tunnel Bahn war ein ganz besonderes Ereignis.
Danach erwartete uns eine
geruhsame Bootsfahrt auf dem Bosporus, vorbei an Palästen, Sommervillen, alten
Häusern und der Festung Rumeli Hisan, an der zweiten Bosporus
Hängebrücke gelegen, wo das Schiff wendete und zum Goldenen Horn zurück fuhr.
4. Tag
Am Morgen des viertes Tages besuchten wir die St. Georgs-Gemeinde im
Stadtteil Karaköy. Monsignore Dr. Klaus Wyrwoll begrüßte uns herzlich,
erzählte über die Gemeinde und von seinem persönlichen Weg.
Den restlichen Tag verbrachten wir auf dem Marmara Meer. Vorbei an
der imposanten Istanbuler Skyline ging es per Schiff zu den autofreien Prinzeninseln,
die einst als Verbannungsort für unliebsame byzantinische Prinzen,
Prinzessinnen und Patriarchen dienten. Auf der größten Insel "Büyük Ada"
machten wir, vorbei an alten Holzarchitektur-Villen durch unberührte
Natur und immer mit dem Blick auf das tiefblaue Meer gerichtet, eine
Droschkenrundfahrt und waren begeistert.
Nach unserer Rückkehr erwartete uns am Abend ein gemeinsames
Abschiedsessen in einem Fischspezialitäten-Restaurant auf der
Galata-Brücke am Bosporus. Gleichzeitig gratulierten wir dem
Reiseleiter, Herrn Ibrahim Dogan, der am kommenden Tag seinen Geburtstag
feierte. Mit "Happy Birthday", einer kurzen Ansprache von Frau Greune
und zwei leckeren Torten klang dieser besondere Abend aus.
5. Tag
Am letzten Tag der Reise besuchten wir die Hagia Irene, eine aus
dem 8. Jh. stammende Kirche, die in ihrer Ursprünglichkeit eine der
beeindruckensten byzantinischen Sakralbauten ist. Im Anschluss stand der
Topkapi Palast auf dem Programm. Von hier aus regierten die
Sultane viele Jahrhunderte das riesige Osmanische Reich. Die Grundfläche
des Palastes beträgt 700.000 qm. Das Areal ist in vier Innenhöfe
gegliedert, in denen in gepflegten Gärten Pavillons, Ateliers,
Empfangsräume, Bäder, Moscheen, Bibliotheken, Küchen und der Harem zu
sehen sind. Leider war die weltberühmte Schatzkammer nicht geöffnet. Wir
waren von der Vielfältigkeit, der Größe des Palastes und der Aussicht
auf Stadt und Bosporus begeistert. Die Sergios und Bakchos Kirche, bekannter als Kleine Hagia Sophia, bildete
den Abschluss unserer Reise. Sie wurde von Kaiser Justinian in Gedenken
an die beiden römischen Legionäre Sergios und Bacchus zwischen 527 -
536 errichtet und war Vorbild der großen Schwester, Hagia Sophia, einst
mächtigste Kirche des frühen Christentums und des Byzantinischen
Reiches.
Am späten Nachmittag ging unser Bustransfer zum Flughafen
Istanbul-Sabiha Gökcen, der nach der ersten Pilotin der Türkei und
Tochter Atatürks benannt wurde, um die Heimreise mit den Zielen Antalya
und Gazipasa anzutreten.
Fünf ereignisreiche Tage mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck gingen zu Ende.
Vielen Dank Ibrahim Bey!