Würdige Feier zum
Totengedenken am 18.11.2015 (Buß und Bettag)
auf dem
Ausländerfriedhof
Nachdem eine große
Gruppe von über 20 Gemeindegliedern am vorhergegangenen Freitag sich
unter der Regie von
Frau U. Greune zum wiederholten Mal in diesem Jahr der Mühe unterzogen
hat, die beiden
Teile des Ausländerfriedhofs zu säubern und die Gräber zu pflegen, fand nun
schon
traditionsgemäß das
diesjährige Totengedenken auf dem Platz am Friedhofseingang statt.
Nach einer
musikalischen Einleitung durch Frau D. Uzun (Querflöte) begrüßte U. Greune die
stattliche Anzahl
von gut 30 Gemeindegliedern und dankte allen für ihr Engagement zugunsten der
Friedhofs und
Grabpflege.
Pastor F. Lenger
wählte für seine Ansprache das Wort aus Lukas 12,35: "Laßt eure Lenden umgürtet
sein und eure Lichter brennen." Dazu führte er aus: Wir würden vielleicht
sagen: Seid
immer bereit zur
Abreise! Habt eure Siebensachen beisammen, wenn es weitergeht! Aber, wohin
geht es denn? Welche
"Reise" steht denn so unmittelbar bevor?
Wir haben am Ende
des Kirchenjahres den "Volkstrauertag"; den „Buß und Bettag“ ;
"Toten- sonntag“. Und das alles zusammen gibt die Antwort: Die letzte
Reise muß angetreten werden! Der
endgültige Abschied
kommt! Aber doch hoffentlich nicht so bald! Wir werden doch wohl noch
ein paar Jahre Zeit
haben?
Da spüren wir
jetzt, wie unangenehm uns diese Gedanken werden können. Wie schwierig, darüber
nachzudenken, dass
einmal unsere letzte Stunde kommt und wir davonmüssen!
Haben sie schon
einmal einen Menschen durch seine letzten Lebenstage begleitet? Wieviel
"braucht"
so ein Mensch am Ende, oder besser: wie wenig. Wenn einer in der Nähe bleibt,
die
Hand ergreift, ein
gutes Wort sagt und die Stirn kühlt das ist schon das ganze Gepäck für die
Abreise. Und
umgekehrt: Wie belastend kann das in den letzten Stunden sein, wenn die 1000
Dinge eines
Erdenlebens bis an die letzte Tür geschleppt werden.
"Laßt eure
Lenden umgürtet sein!" "Seid immer bereit zur Abreise!" Mir
sind das eher Hinweise
für mein Leben als
für den Tod! Wenn wir beginnen, unser "Gepäck" zu verringern, dann
wird
auch die Angst vor
der "Abreise" weichen. Das ist gerade so, als würden die irdischen
Güter in
himmlische verwandelt.
Unsere "Habe" und unser "Besitz" ist uns gewissermaßen
schon
vorausgeschickt und
wartet auf unsere ewige Ankunft. Das gibt ein gutes Gefühl zu wissen, ich
werde am Ziel der
letzten Reise nicht mit leeren Händen dastehen! Ohne drückende Lasten aus
diesem Leben in ein
ewiges gehen. Wie gut mag das am Ende sein und wie
wichtig!
Ein Gebet, das
gemeinsame "Vater unser", die drei Strophen des Liedes "So nimm
denn meine
Hände" und das
musikalische Nachspiel auf der Flöte nach dem Segenswort rundeten die kleine
Feier ab.
Danach nahmen die
Gemeindeglieder Gelegenheit, auf den einzelnen Gräbern jeweils ein "Licht
der Hoffnung und
des Friedens" anzuzünden.
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