Gottesdienst am Sonntag, den
21. Juni 2020 (2. So. n. Trinitatis) um
11 h 30 in der oekumenischen Gemeinde St. Nikolaus zu Alanya.
Musik zum Eingang
Gruß und
Eingangswort
Wir beginnen
und feiern miteinander Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes. Amen.
Dazu grüße ich Sie alle mit dem Wochenspruch für die heute,
am 2. So. n. Trinitatis, beginnende Woche aus Mt. 11,28: Christus spricht:
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch
erquicken. Amen
Gemeindegesang
Lied EG 168, 1-3 Du hast uns, Herr, gerufen, und darum sind
wir hier. Du hast uns, Herr, gerufen, und darum sind wir hier. Wir sind jetzt
deine Gäste und danken dir. Wir sind jetzt deine Gäste und danken dir.
Du legst uns deine
Worte und deine Taten vor. Du legst uns deine Worte und deine Taten vor. Herr,
öffne unsre Herzen und unser Ohr. Herr, öffne unsre Herzen und unser Ohr.
Herr, sammle die
Gedanken und schick uns deinen Geist, der uns das Hören lehrt und dir folgen
heißt. Herr, sammle die Gedanken und schick uns deinen Geist, der uns das Hören
lehrt und dir folgen heißt. (Kurt
Rommel 1967)
gemeinsame Lesung
aus Psalm Ps. 36,10; 6-9)
Bei dir, Gott, ist die Quelle des Lebens, und in deinem
Lichte sehen wir das Licht.
Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine
Wahrheit, so weit die Wolken gehen.
Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes und dein Recht
wie die große Tiefe.
Herr, du hilfst Menschen und Tieren.
Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter
dem Schatten deiner Flügel
Zuflucht haben. Sie werden satt von den reichen Gütern deines
Hauses, und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.
Bei dir, Gott, ist die Quelle des Lebens, und in deinem
Lichte sehen wir das Licht. Halleluja!
Kyrie: Bei dir,
Gott, ist die Quelle des Lebens... Wie oft kann man nicht mehr viel davon
spüren, dass wir das wissen, Herr? Die Quellen unseres Lebens fließen woanders,
wie wir meinen: Dort, wo uns weltliche Sicherheiten vorgaukeln, wir könnten
unser Leben selbst machen. Wo wir den eigenen Kräften vertrauen und uns auf
unsere Fähigkeiten oder unser Geld verlassen. Führe uns zurück zu dir, Herr.
Zeig' uns die wahre Quelle an der lebendiges Wasser fließt! - Dafür bitten wir,
wenn wir jetzt singen: Kyrie, eleison...
Gloria: Gott ruft
uns: Kommt her zu mir alle... Heute sind wir von ihm selbst neu eingeladen in
sein Haus, an seinen Tisch, in die Gemeinschaft der Menschen, die mit ihm und
von seiner Güte leben wollen. Dazu sind keine Bußübungen nötig, keine
Unterwerfung... Wir sollen die freundliche Einladung Gottes annehmen. Das ist
alles, das ist das Ganze. So werden wir selbst neu und unser Leben bekommt
einen neuen Anfang. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen! Laudate omnes gentes
Tagesgebet: (Lasst
uns beten!) Du lädst uns ein, lebendiger Gott, und wir sind da.
Wir kommen in dein Haus und suchen deine Nähe. Wir kommen mit unseren Fragen und suchen nach Antwort. Wir kommen mit unserem Zweifel und suchen nach Trost. Wir kommen mit unserer Freude und suchen nach einem, dem wir davon erzählen können. Wir kommen mit unseren Geschichten aus der vergangenen Woche und aus längst vergangenen Zeiten, und wir suchen nach einem, der diese Geschichten kennt und darum weiß.
Wir kommen in dein Haus und suchen deine Nähe. Wir kommen mit unseren Fragen und suchen nach Antwort. Wir kommen mit unserem Zweifel und suchen nach Trost. Wir kommen mit unserer Freude und suchen nach einem, dem wir davon erzählen können. Wir kommen mit unseren Geschichten aus der vergangenen Woche und aus längst vergangenen Zeiten, und wir suchen nach einem, der diese Geschichten kennt und darum weiß.
Du lädst uns ein, lebendiger Gott, öffnest uns dein Haus und
dein Herz, schenkst uns Ruhe für unsere Seelen und du hörst uns. Amen
Gemeindegesang
Lied EG 66, 7+8
Jesus ist kommen, die
Ursach zum Leben. Hochgelobt sei der erbarmende Gott, der uns den Ursprung des
Segens gegeben; dieser verschlinget Fluch, Jammer und Tod. Selig, die ihm sich
beständig ergeben! Jesus ist kommen, die Ursach zum Leben.
Jesus ist kommen,
sagt's aller Welt Enden. Eilet, ach eilet zum Gnadenpanier! Schwöret die Treue
mit Herzen und Händen. Sprechet: wir leben und sterben mit dir. Amen, o Jesu,
du willst uns vollenden, Jesus ist kommen, sagt's aller Welt Enden. (Johann Ludwig Konrad Allendorf 1736)
Schriftlesung: 1.
Johannesbrief 4, 16-21
16 Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu
uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und
Gott in ihm.17 Darin ist die Liebe bei uns vollendet, auf dass wir die Freiheit
haben, zu reden am Tag des Gerichts; denn wie er ist, so sind auch wir in
dieser Welt. 18 Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe
treibt die Furcht aus. Denn die Furcht rechnet mit Strafe; wer sich aber
fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe. 19 Lasst uns lieben, denn er
hat uns zuerst geliebt. 20 Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst
seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er
sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht. 21 Und dies Gebot haben
wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe. Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja!
Apostolisches Glaubensbekenntnis
Ich glaube
an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus
Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau
Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den
Toten, aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen
Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube
an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der
Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige
Leben. Amen
Lied zur
Predigt EG 412, 1,2,4 So jemand spricht: "Ich liebe
Gott," und hasst doch seine Brüder, der treibt mit Gottes Wahrheit Spott
und reißt sie ganz danieder. Gott ist
die Lieb und will, dass ich den Nächsten liebe gleich als mich.
Wer dieser Erde Güter
hat, und sieht die Brüder leiden und macht die Hungrigen nicht satt, lässt
Nackende nicht kleiden, der ist ein Feind der ersten Pflicht und hat die Liebe
Gottes nicht.
Wir haben einen Gott
und Herrn, sind eines Leibes Glieder, drum diene deinem Nächsten ger, denn wir
sind alle Brüder. Gott schuf die Welt nicht bloß für mich, mein Nächster ist
sein Kind wie ich.
(Christian Fürchtegott
Gellert 1757)
Kanzelgruß: Gnade sei mit Euch und Friede von Gott,
unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
Predigttext: Lukasev.
16, 19-31 (Lutherbibel) Vom reichen Mann
und armen Lazarus
19 Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur
und kostbares Leinen und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. 20 Ein Armer
aber mit Namen Lazarus lag vor seiner Tür, der war voll von Geschwüren 21 und
begehrte sich zu sättigen von dem, was von des Reichen Tisch fiel, doch kamen
die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. 22 Es begab sich aber, dass der
Arme starb, und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß. Der Reiche
aber starb auch und wurde begraben.
23 Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in
seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. 24 Und er
rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er
die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge; denn ich
leide Pein in dieser Flamme. 25 Abraham aber sprach: Gedenke, Kind, dass du
dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen;
nun wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. 26 Und in all dem besteht
zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand, der von hier zu euch
hinüberwill, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber. 27
Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn sendest in meines Vaters
Haus;
28 denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit
sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. 29 Abraham aber sprach: Sie haben
Mose und die Propheten; die sollen sie hören.
30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer
von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun. 31 Er sprach zu ihm:
Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht
überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.
Predigt (Vorbemerkung
und drei Teile): Liebe Gemeinde!
(Vorbemerkung) Ja, es gibt ein 'zu spät!'. Erst im
Nachhinein, wenn nichts mehr zu ändern ist, geht es einem auf: Das habe ich ja
gar nicht gewollt! Oder: Hätte ich mich damals doch nur anders verhalten! Aber
jetzt ist es unwiderruflich geschehen. Was ich getan habe, lässt sich nicht
mehr rückgängig machen. Was ich versäumt habe, kann ich nicht mehr nachholen.
Es ist 'zu spät!'
Sind Sie auch schon einmal auf
dieses 'zu spät!' gestoßen? Es ist ja
eine harte Erkenntnis, die einen erschreckt und schmerzt: Zu merken, in was für
eine Sackgasse man sich selbst hinein manövriert hat. Man sucht verzweifelt
einen Ausweg, versucht, seine elende Lage zu mildern, das schier Unerträgliche
irgendwie abzuändern. Und immer dieselbe Antwort: Dafür ist jetzt keine Zeit
mehr. 'zu spät!'
(Teil I) Dieses
'zu spät!' ist es, was der
reiche Mann erfahren muss, von dem Jesus uns heute erzählt. Der reiche Mann,
der den armen Lazarus alle Tage elend und hungrig vor seiner Tür liegen ließ.
Er dagegen Wer sich so schön und teuer kleiden kann, dass er nicht auf hundert
Lire schauen muss, wer reichlich zu essen und zu trinken hat und seine
Quarantäne in einer behaglichen Wohnung mit Balkon oder Garten absitzen kann,
der ist reich. Heutzutage. Der muss sich keine Gedanken machen um das
Lebensnotwendige.
Und der reiche Mann macht sich
demzufolge auch keine sorgenvollen Gedanken. Braucht er auch nicht. "Wozu
an morgen denken? Es ist ja noch Zeit, mir geht's ja noch gut. Da liegt zwar
einer vor der Tür, so ein Habenichts. Schlimm genug, dass man dieses Bettelvolk
überhaupt auf der Straße sieht. Aber zu Hause kann man sich den Anblick ja
ersparen, hinter Hecken und Zäunen. Ich lass mir doch mein schönes Leben nicht
durch ein Hungergesicht vermiesen. Tür zu! Aus den Augen, aus dem Sinn. Na ja,
er ist schon ein armes Schwein, der Kerl da draußen. Aber bin ich etwa von der
Fürsorge? Soll er doch arbeiten gehen! Sollen sich doch andere um ihn kümmern.
Gutmenschen gibt es ja genug.
Der reiche Mann nimmt von dem
armen einfach kaum Notiz. Er lebt so, als ob da draußen vor der Tüür einfach
alles in Ordnung wäre. So inzeniert er sein Leben als ein einziges Fest. - Machen wir uns nicht auch gerne etwas vor,
wenn es uns gut geht? Dass wir es uns – mit TUI – ja schließlich auch "verdient"
haben. Dass die Welt da draußen gar nicht so schlimm ist. Dass es gar nicht so
viele Gestrandete (= auf den Strand geworfene) und Obdachlose gibt, wie immer
behauptet wird. Dass eigentlich keiner Hunger leiden muss, wenn er nur arbeiten
will.
Das wirkliche Elend draußen vor
der Tür nicht sehen, weil man es gar nicht sehen will. Nur die schönen Seiten
des Lebens betrachten und die anderen, die unschönen, ausblenden, einfach
wegzappen, so wie im Fernsehen ein anderes Programm einschalten, wenn einem Hässliches
gezeigt wird: So lebt der reiche Mann.
Jesus sagt uns nicht, wie dieser
Mann heißt. Er hat keinen Namen. Er hat kein Gesicht. Ist nicht ansprechbar.
Ein Nobody. Wenn einer so lebt, dass er sich das Unerfreuliche immer vom Leib
hält, nicht hinsieht und keine Hand rührt, ist er als Person nicht zu fassen.
Jenen Armen dagegen, den der
Reiche nicht sehen will, zeigt Jesus uns als Person. Das ist jemand, den man
mit seinem Namen ansprechen kann: "Lazarus", hebräisch: "El
Azar", "Gott hilft". Der Arme liegt, wel er nicht laufen kann.
Er hat Geschwüre, ist also krank und hilflos. Und zwei weitere Kennzeichen
verraten uns, wie arm er dran ist: Er möchte gern etwas von den Essensabfällen
des reichen Mannes haben, und er wird von den umherstreunenden Hunden abgeleckt.
Wenn ein Mensch seinen Hunger mit den Abfällen anderer stillen will, wenn er
selber so zum armen Hund geworden ist, dass nur noch Tiere sein Elend lindern –
dann ist er wirklich arm dran. Von wem soll er noch Hilfe erwarten, wenn nicht
von Gott? -
Doch zu seinen Lebzeiten ändert
sich nichts. Der Arme muss erst sterben, dann jedoch wird er von den Engeln in
Abraham's Schoß getragen. An den Ort also der Seligkeit, des vollkommenen
Glücks. - Auch der Reiche stirbt und kommt in die Hölle. - Und jetzt sind die
Verhältnisse umgekehrt: der Reiche, der zu Lebzeiten alles hatte und genießen
konnte, muss jetzt alles entberen. Er sieht den Armen, an dem er auf Erden
vorbeigesehen hat. Jetzt ist er dem gegenüber, den er vor seiner Tür im Elend
sterben ließ. Und der Arme ist im vollkommenen Glück.
(Teil II) Nun lernt
der Reiche die Qual eines unstillbaren Durstes kennen. Er hebt den Blick empor
und sieht Lazarus in festlicher Freude – sieht einen Menschen, der in Fülle
genießt, was er selber "alle Tage" des Lebens genossen hat! Und er
rief: "Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die
Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und mir die Zunge kühle; denn ich leide
Pein in diesen Flammen!"
Liebe Gemeinde, geht es Ihnen /
Euch auch so? An dieser Stelle habe ich Mitgefühl mit dem reichen Mann. Er
bittet um Erbarmen, bittet den Stammvater des Gottesvolkes, Abraham,
flehentlich um Hilfe. Erbarmen, Hilfe – er, der seinerseits mit Lazarus kein
Erbarmen geschweige denn Hilfe hatte! Aber Jesus erzählt uns die Geschichte so,
dass sie dieses Mitgefühl in uns selber geradezu hervorruft. Auf einmal spüren
wir, was der reiche Mann zu Lebzeiten nicht gespürt hat: "Erbarmen".
Doch es gibt ein 'zu spät!'. Freundlich, aber bestimmt
antwortet ihm Abraham: "Gedenke, Sohn..." Du hast in deinem Leben
dein Gutes empfangen – denke daran, was du damit getan hast. Lazarus dagegen
hat Böses empfangen – denke daran: er lag vor deiner Tür. "Nun wird er
hier getröstet, und du wirst gepeinigt."
Nein, die Auskunft lässt kein
Ausweichen zu. Sie erinnert daran, wie es gewesen ist. Sie erinnert den reichen
Mann an seine Verantwortung. Was jetzt geschieht, ist nur die Folge seines
lieblosen Verhaltens. - Ist es nicht so, dass Menschen sich keine Zeit nehmen,
über die Folgen ihres Verhaltens nachzudenken? Dass sie es lieber auf später
verschieben, als es sich jetzt genau anzusehen, was sie eigentlich tun?
Bis so irgendeine Krise das Nachdenken auslöst?
Jetzt – in der Krise – wird der
reiche Mann damit konfrontiert, wie er sich selbst in seine ausweglose Lage
gebracht hat. Er hat sein Leben zu einem täglichen Fest gemacht, ohne Lazarus
zu beachten – deswegen spürt er nun, wie das ist: Ein Leben ohne Liebe, ohne
mitfühlendes Erbarmen. Zwischen einem solchen Dasein und einem Dasein, das von
Erbarmen erfüllt ist, klafft ein unüberwindlicher Abgrund.
Nun erinnert sich der Reiche an
seine fünf Brüder. Sie führen zu Hause
noch das gleiche Leben, das er geführt hat. Daher bittet er Abraham: Schicke
Lazarus zu meinen Brüdern! Er soll sie warnen, damit sie nicht auch an den Ort
der Qual kommen.
Auch diese Bitte wird abgelehnt.
Warum? In der Thora, der Weisung mit den Geboten, die Mose und die Propheten
überliefern, steht alles schwarz auf weiß, was die Brüder wissen müssen, alles
auch, was der Reiche selber hätte wissen können. Da wird ihnen gesagt, was Gott
fordert. Das sollen sie hören: "Du sollst den Herrn, deinen Gott,
liebhaben von ganzem Herzen..." (5. Mose 6,5) "Du sollst deinen
Nächsten lieben, wie dich selbst..." (3. Mose 19,18) Wer darauf hört,
weiß, vor wem und für wen er verantwortlich ist.
Der Reiche kennt seine Brüder:
sie sind offenbar ähnlich wie er selbst und kümmern sich nicht um Gottes Gebot.
Deshalb bittet er zum dritten Mal: "Nein, Vater Abraham, sondern wenn
einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun."
Doch Abraham, der Gerechte,
urteilt wie ein unbestechlicher Richter: "Wenn deine Brüder nicht auf Mose
und die Propheten hören, so werden sie auch nicht überzeugt, wenn einer von den
Toten auferstünde."
(Teil III) Liebe
Gemeinde, was geschieht mit uns, wenn wir diese Antworten des Erzvaters Abraham
hören? Mir geht es dabei so, dass mein Mitgefühl mit dem reichen Mann wächst.
Dabei empfinde ich die Antworten Abrahams als gerechte Urteile – hart, aber
gerecht. Und ich merke gleichzeitig: Mit einer solchen Gerechtigkeit ohne
Erbarmen kann kein Mensch es aushalten. Und ich glaube, dass Jesus uns diese
Geschichte erzählt, damit wir genau das merken: ohne Erbarmen kann kein Mensch
es aushalten.
Jesus belehhrt uns nicht, was
einer verdient hat, der sich so verhält wie der reiche Mann. Er droht uns
nicht: wenn ihr so lebt wie dieser Reiche, dann wird euch die Hölle heiß
gemacht! Nein, Jesus spricht hier mit einer strengen Liebe zu uns, indem er uns
fühlen lässt, wie das ist: gerecht, aber ohne Erbarmen behandelt zu werden.
Er ruft Erbarmen in uns hervor, Mitleid mit dem reichen Mann, der plötzlich so
arm dran ist wie jener Lazarus, von dem er vorher keine Notiz nehmen wollte.
Liebe Gemeinde, so lässt uns
Jesus spüren, was der reiche Mann nicht nur dem armen Lazarus, sondern was er
sich selbst antut, wenn er die Not des anderen nicht sehen will. Wer nur um das
eigene ICH kreisend "alle Tage herrlich und in Freuden" lebt, spaltet
damit auch das Arme, Schwache und Verwundete in sich selber ab. Darum will er
den armen Lazarus nicht sehen, weil diese Gestalt ihn ja daran erinnern würde,
dass auch in ihm ein armer Lazarus steckt, der um Nahrung und Anerkennung
bittet.
Früher oder später kommt der Tag,
wo wir uns dem stellen müssen, was in uns selber ähnlich ist dem armen Lazarus.
Der Tag, wo diese Gestalt uns plötzlich gegenüber steht, so dass wir nicht mehr
an ihr vorbeisehen können. Jesus mahnt uns, weil er uns liebt: Das Arme,
Schwache, Verwundete, das wir aus unserem Ichbewusstsein und damit aus unserem
Leben ausschließen, mitfühlend anzunehmen, bevor es zu spät ist. Und weil
keiner von uns gerne ein "armer Lazarus" sein möchte, weckt Jesus
unser mitgefühl mit dem Reichen Mann. Der ist im Leben so gut dran, wie es
eigentlich jeder gerne wäre. Und macht sich vor, er könnte ohne Erbarmen,
erbarmungslos drauf los leben. Das ist die Illusion, die jeder
und jede von uns sich zurecht macht – solange es uns gut geht.
Darum lässt Jesus uns mit dem
reichen Mann mitfühlen. Wir merken am eigenen Leib, dass ein Dasein ohne
Erbarmen nicht auszu halten, dass es diie Hölle ist. Wir merken, was wir uns
selber antun, wenn wir einen armen Lazarus draußen vor der Tür in seinem Elend
liegen lassen. Und genau das ist der Weg der Umkehr, den Jesus uns ermöglicht,
der Weg, auf dem wir uns des armen Lazarus' erbarmen – dem vor der Tür wie dem
in uns selbst.
Und der Friede Gottes, der höher ist als unsere
menschliche Vernunft es fassen kann, bewahre Eure Herzen und Sinne in Christus
Jesus, unserem Heiland. AMEN
Instrumental
Fürbittgebet: (Lasst uns beten) Wir bitten dich, Gott, heute um große und
kleine Erquickungen
für alle, die nicht mehr weiterkönnen. Wir bitten um Brot für die Hungrigen; um Wasser für die Durstigen; um Trost für die Traurigen; um Liebe für die Einsamen. - Wir bitten: Herr, erbarme dich.
für alle, die nicht mehr weiterkönnen. Wir bitten um Brot für die Hungrigen; um Wasser für die Durstigen; um Trost für die Traurigen; um Liebe für die Einsamen. - Wir bitten: Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich, Gott, um leichtere Lasten für alle, die
schwer tragen an ihrem Gepäck. Wir bitten um liebevolle Begleiter für alle, die
krank sind; um einen sicheren Hafen für alle Geflüchteten; um ein Zuhause für
alle, die kein Dach über dem Kopf haben; um offene Ohren für alle, die etwas
mit sich herumtragen, was sie noch keinem haben sagen können. - Wir bitten:
Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich, Gott, um Ruhe für unsere Seelen und um Ruhe
für alle unruhigen Herzen. Wir bitten um Schlaf für die Schlaflosen, um
Entspannung für die Überforderten, um Stille für die, denen der Lärm zusetzt,
um Frieden für die, um die der Krieg tobt. - Wir bitten: Herr, erbarme dich.
Mach offenbar, lebendiger Gott, wo wir dich finden, wo du
deine Gaben verschenkst, wo wir uns nur in den Strom der Güte stellen müssen,
der vom Himmel kommt. Mach offenbar, wie wir den Weg zu dir finden, wenn du uns
rufst. Zeig dich uns und zeig dich der Welt, denn sie wartet auf dich. Amen
Das alles
beten wir zu Gott, wenn wir uns jetzt erheben und gemeinsam sprechen:
(im Stehen: gemeinsam gesprochenes) „Vater unser“
Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich
komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot
gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren
Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem
Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in
Ewigkeit. Amen
Gemeindegesang EG
420, 1-5 und Sammlung
der Kollekte
Brich mit den Hungrigen dein Brot, sprich mit den Sprachlosen ein Wort, sing mit den Traurigen ein Lied,
teil mit den Einsamen dein Haus.
Such mit den Fertigen
ein Ziel, brich mit den Hungrigen dein
Brot,sprich mit den Sprachlosen ein Wort, sing mit den Traurigen ein Lied.
teil mit den Einsamen dein Haus uch mit den Fertigen ein
Ziel, brich mit den Hungrigen dein Brot, sprich mit den Sprachlosen ein Wort.
Sing mit den Traurigen ein Lied, teil mit den Einsamen
dein Haus, such mit den Fertigen ein Ziel, brich mit den Hungrigen dein Brot.
Sprich mit den Sprachlosen ein Wort, sing mit den
Traurigen ein Lied, teil mit den Einsamen dein Haus, such mit den Fertigen ein
Ziel.
(Text: Friedrich Karl Barth 1977)
ABKÜNDIGUNGEN /Hinweis auf den nächsten Gottesdienst zum
Lesen am kommenden Sonntag)
Segenswort
Der Herr,
unser Gott, behüte uns dann, wenn wir kommen, und dann, wenn wir gehen. Bei
allem, was böse ist, bewahre er uns. Die Vernunft und alle Sinne lasse er uns.
Er segne unsere Zeit.
So segne Euch und behüte Euch der allmächtige Gott,
+ der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Musikalisches Nachspiel
1 Kommentar:
Ich möchte, dass die Welt einen großartigen Mann kennt, der als DR. WEALTHY bekannt ist. Er hat die perfekte Lösung für Beziehungs- und Eheprobleme. Der Hauptgrund, warum ich zu DR.WEALTHY gegangen bin, war die Lösung, wie ich meinen Mann zurückbekommen kann, weil ich in letzter Zeit einige Zeugnisse im Internet gelesen habe, die einige Leute über DR.WEALTHY geschrieben haben, und ich war so zufrieden und habe mich entschieden Ich bat ihn um Hilfe in seiner E-Mail (wealthylovespell@gmail.com), die er perfekt gemacht hat, indem er meinen Mann verzauberte, der ihn dazu brachte, zu mir zurückzukehren und um Vergebung zu bitten. Ich werde nicht aufhören, seinen Namen zu veröffentlichen das Netz wegen der guten Arbeit, die er leistet. Ich werde seinen Kontakt für die Nützlichkeit derer, die seine Hilfe benötigen, fallen lassen. Seine E-Mail DR.WEALTHY "KONTAKTIEREN Sie per E-Mail: wealthylovespell@gmail.com oder whatsapp ihn +2348105150446?
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