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Samstag, 6. Juni 2020

Gottesdienst am Sonntag, den 7. Juni 2020 (Trinitatis)



Gottesdienst am Sonntag, den 7. Juni 2020 (Trinitatis) um
11 h 30 in der oekumenischen Gemeinde St. Nikolaus zu Alanya.

Musik zum Eingang

Gruß und Eingangswort
Wir beginnen und feiern miteinander Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.  Amen.
Dazu grüße ich Sie alle mit dem Wochenspruch für die heute, am Sonntag Trinitatis, beginnende Woche aus  2. Korinther 13,13: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit Euch allen!         Amen

Gemeindegesang Lied  EG 321, 1-3 Nun dankel alle Gott mit Herzen, Mund und Händen, der große Dinge tut an uns und allen Enden, der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an unzählig viel zugut bis hierher hat getan.
Der ewigreiche Gott woll uns bei unserm Leben ein immer fröhlich Herz und edlen Frieden geben und uns in seiner Gnad erhalten fort und fort und uns aus aller Not erlösen hier und dort.
Lob, Ehr und Preis sei Gott dem Vater und dem Sohne und Gott dem Heilgen Geist im höchsten Himmelsthrone, ihm, dem dreiein'gen Gott, wie es im Anfang war und ist und bleiben wird so jetzt und immerdar.                                                                                                      (Martin Rinckart um 1630)

Lesung aus Psalm Ps. 145,;1; 8-13)   (= EG Nr. 793    )
Ich will dich erheben, mein Gott, du König, und deinen Namen loben immer und ewiglich.
Gnädig und barmherzig ist der Herr, geduldig und von großer Güte.
Der Herr ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke. Es sollen dir danken, Herr, alle deine Werke und deine Heiligen dich loben und die Ehre deines Königtums rühmen und von deiner Macht reden, dass den Menschen deine gewaltigen Taten kundwerden und die herrliche Pracht deines Königtums.
Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Herrschaft währet für und für.
Ich will dich erheben, mein Gott, du König, und deinen Namen loben immer und ewiglich.             Kommt lasst uns anbeten!

Kyrie: Herr, Jesus Christus, wir rühmen die gewaltigen Taten Gottes - und stehen ihnen doch oft genug mit unserem Denken und Handeln im Wege. Wir preisen die Güte unseres himmlischen Vaters und sperren uns doch gegen seine Führung. Seit du für uns gestorben und auferstanden bist, wissen wir, dass Gott es gut mit uns meint. Lass uns doch davon ausgehen in allem, was uns widerfährt. Stärke unseren Glauben, unser Vertrauen in Gott und habe Dank für alles, was du für uns getan hast. Dafür bitten wir, wenn wir jetzt singen: Kyrie, eleison...

Gloria: Gott wird uns nicht im Stich lassen, was immer auch geschieht. Sein Plan für uns hat ein Ziel: Das Leben in seiner ewigen Nähe. Gott will nicht einen von uns verlieren. Was er für uns tut, ist gut und heilsam. Auch wo es anders aussieht, muss uns alles, was uns widerfährt zu Gott und in sein ewiges Reich führen. Noch die schwersten Stunden, noch die bittersten Erfahrungen müssen uns dazu dienen, das Ziel Gottes für unser Leben zu erreichen. Darum: Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen! Laudate omnes gentes

Tagesgebet: (Lasst uns beten!)
Himmlischer Vater, jetzt, im Augenblick da wir mit dir sprechen, ist für unsere Sache mit dir schon alles entschieden: Wir sollen einmal das Leben sehen. Davon kann uns nichts und niemand mehr trennen, denn es gründet auf der Liebe Jesu, der für uns in Leiden und ans Kreuz gegangen ist. Wir verstehen nicht, warum du uns soviel Barmherzigkeit schenkst, aber wir danken dir dafür von Herzen durch unseren Herrn Jesus Christus. Amen

Gemeindegesang Lied  EG 166, 1.2.5.6
Tut mir auf die schöne Pforte, führt in Gottes Haus mich ein; ach wie wird an diesem Orte meine Seele fröhlich sein!
Ich bin, Herr, zu dir gekommen komme du nun auch zu mir. Wo du Wohnung hast genommen, da ist lauter Himmel hier. Zieh in meinem Herzen ein, lass es deinen Tempel sein.
Stärk in mir den schwachen Glauben, lass dein teures Kleinod mir nimmer aus dem Herzen rauben, halte mir dein Wort stets für, dass es mir zum Leitstern dienst und zum Trost im Herzen grünt.
 (Benjamin Schmolk 1734)

Schriftlesung: 2. Kor. 13,11 (12) 13
Zuletzt, liebe Brüder, freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.
Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen euch alle Heiligen.
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!                Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja!

Apostolisches Glaubensbekenntnis
            Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde,
            und an Jesus Christus,  seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
            Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.                                       Amen

Lied zur Predigt   EG 140, 1-5   Brunn alles Heils, dich ehren wir und öffnen unsern Mund vor dir; aus deiner Gottheit Heiligtum dein hoher Segen auf uns komm.
Der Herr, der Schöpfer, bei uns bleib, er segne uns nach Seel und Leib, und uns behüte seine Macht vor allem Übel Tag und Nacht.
Der Herr, der Heiland, unser Licht, uns leuchten lass sein Angesicht, dass wir ihn schaun und glauben frei, dass er uns ewig gnädig sei.
Der Herr, der tröster, ob uns schweb, sein Antlitz über uns erheb, dass uns sein Bild werd eingedrückt, und geb uns Frieden unverrückt.
Gott Vater, Sohn und Heilger Geist, o Segensbrunn, der ewig fließt: durchfließ Herz, Sinn und Wandel wohl, mach uns deins Lobs und Segens voll!                                                  (Gerhard Terstegen 1745)

Kanzelgruß: Gnade sei mit Euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
Predigttext: 4. Mose 6, 22-27(Lutherbibel Der priesterliche Segen)

22 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 23 Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet: 24 Der HERR segne dich und behüte dich; 25 der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
26 der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
27 So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.


Predigt:        Liebe Gemeinde!
Das erleben wir ja nun dauernd: Am Ende jedes Gottesdienstes, unmittelbar vor dem musikalischen Nachspiel spendet die Pastorin, der Pastor oder jemand anders Beauftrage/r der Gemeinde den Segen. Ich selbst habe im Laufe der Zeit eine ganze Reihe solcher Segensworte gespeichert und kann wohl für ein Jahr lng sonntags damit abwechseln. Heute nun haben wir einen der bekanntesten Segenssprüche sogar als Predigttext gehört: Der HERR segne dich und behüte dich;  der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
Die Gemeinde nimmt im Normalfall den Segen auch ganz konzentriert und gesammelt an, ob wohl er – das möchte ich an dieser Stelle einmal schreiben dürfen – obwohl er eigentlich kein Gebet ist. Doch die meisten nehmen ihn auf mit glaubendem Herzen. Es mag schon mal vorkommen, dass sich die eine oder der andere im Ablauf des Gottesdienstes manchmal langweilt, aber die Langeweile verfliegt, sobald der Segen gesprochen wird. Leider spielt der Segen im Bewusstsein von uns evangelischen Christen nicht die Rolle wie bei unseren katholischen Geschwistern oder gar bei den Juden. Martin Luther noch z.B. sagt zu Beginn seines Morgensegens: "Des Morgens, wenn du aufstehst, kannst du dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes." Das ist im Laufe der evangelischen Kirchengeschichte weitgehend verloren gegangen. Und: In den anderen, auch der katholischen Kirche werden nicht nur Menschen gesegnet. Im Frühjahr werden z.B. die Palmzweige und im Herbst die Heilkräuter gesegnet, welche die Menschen in die Kirche bringen. Mit einem Segen bedacht wird auch das Vieh im Stall, und auch bei der Hauseinweihung wird ein Segenswort gesprochen.
Noch zahlreicher sind die Segnungen im Judentum. Man spricht z.B. ein Segenswort beim Aufstehen und am Abend, bevor man sich niederlegt. Natürlich auch beim Einnehmen der Mahlzeiten und – ja!! - auch bei der Notdurft, denn für einen frommen Juden ist nichts einfach so selbstverständlich, was zu einem gesunden Leben beiträgt.
Es ist wahr und auch für uns Christen heute wichtig: "Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von dir, Dank sei dir dafür."  Und: "An Gottes Segen ist alles gelegen." Das ist nicht selbstverständlich in einer Zeit, in der sich viele als die großen Macher verstehen. Manche haben es einfach vergessen, dass jeder Mensch zunächst einmal lebt von dem, was er empfangen darf, und erst danach vom eigenen Tun und Vermögen. Johannes der Täufer hat gesagt: "Ein Mensch kann nichts nehmen, es werde ihm denn gegeben vom Himmel." Sehen Sie, an diese Wahrheit werden wir immer dann erinnert, wenn wir einen Segenswunsch aus der Bibel oder aus späterer Zeit hören, z.B. die irischen Segenswünsche. Dabei müssen wir beachten: Segensworte sprechen zwar Menschen, aber der, der segnet, ist Gott allein. (Das gilt meines Erachtens in unseren Tagen auch für das "verweltlichte" Segenswort: "Immer schön gesund bleiben!" oder: "Pass auf dich auf!") Der letztendlich segnet, ist Gott. Deshalb heißt es in dem alten biblischen Wort unseres Predigttextes glaich dreimal hintereinander: Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. Segnen heißt: Von Gott etwas Gutes zu erbitten und zu wünschen, dass der Mensch neben mir, das von Gott Erbetene auch empfängt. Deshalb hat ein jeder Segen schon auch eine Ähnlichkeit mit einem Fürbittgebet. Sprechen wir eine Segensformel, wenden wir uns zugleich einem oder mehreren anderen Menschen ganz intensich zu. Jeder Segen, den wir sprechen, ist somit Ausdruck unserer Nächstenliebe.
"Der Herr segne dich und behüte dich." Wer wollte es leugnen in diesen Monaten? Wir sind darauf angewiesen, dass Gott uns beschützt. Unser Leben ist ständig gefährdet – Wer wüsste das wohl nicht? Nicht nur bei Naturkatastrophen wie bei einem Erdbeben, sondern auch bei ganz alltäglichen Vorgängen wie z.B. im Straßenverkehr oder auch bei der Haus- bzw. Gartenarbeit. Wir können uns ja gern noch so sehr vornehmen, uns vorsichtig zu verhalten – wir haben unser Schicksal eben nicht selber in der Hand. Wie wir es auch drehen und wenden, unser Leben ist und bleibt in hohem Maße gefährdet. - Damit können wir uns abfinden und mit Erich Kästner lapidar sagen: " Seien wir ehrlich, das Leben ist immer lebensgefährlich." - Hilfreicher aber scheint mir, den anderen und auch uns selbst den Segen und die Bewahrung durch Gott zuzusprechen. Wir können ja einmal prüfen, wie wir uns fühlen, wenn wir für uns selbst den Segen Gottes erbitten oder im Blick auf andere einen Segensspruch sprechen. Damit können wir noch heute, an diesem Trinitatissonntag anfangen.
"Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig." Wenn ein Mensch uns zugeneigt ist, wenn er us mag, oder noch stärker: Wenn er uns liebt, leuchtet sein Gesicht, schon, wenn er uns nur ansieht. Diese Erfahrung steht hinter der biblischen Rede, dass Gottes Angesicht über uns keuchtet. Davon spricht Luther, wenn er sagt, dass Gott ein glühender Backofen voller Liebe sei. Zwar ist manchen Menschen ein solches Erlebnis völlig fremd. Sie fürchten, Gott habe ein eiskaltes Herz und er sei bestenfalls gleichgültig uns gegenüber.  - In einem solchen Fall sprechen Psychologen wohl auch von einer "Gottesverfinsterung". Das ist für meine Begriffe, das Schlimmste, was einem Menschen widerfahren kann. Gegen siesen schlimmsten aller Irrtümer können wir uns allerdings wappnen. Das Beste ist mit Sicherheit, wir hören oder lesen Sonntag für Sonntag das Wort, mit welchem uns der Segen Gottes zugesprochen wird.
"Und er sei dir gnädig." Gnade hat immer etwas mit der Vergebung der Sünden zu tun. Und dabei ist dann die Sündenvergebung doch noch einmal etwas anderes als die Reparatur kleinerer moralischer Verfehlungen. Sünde ist: "Sein-Wollen-Wie-Gott", Aufstand gegen Gott, die Rebellion gegen den Schöpfer und die Absicht, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen, gerade so, als ob es Gott nicht gäbe. Das Wort, das die Schlange im Paradies zu Eva sprach, ist als große Versuchung immer auch in unseren Herzen lebendig: "Ihr werdet sein wie Gott."
Das Elend, welches unser Aufstand gegen Gott bewirkt, hat der dänische Philosoph und Theologe Sören Kierkegaard dargestellt. Den Anfang des elens sieht er in der Angst. Beim Lesen der Geschichte vom Sündenfall im 1. Buch Mose können wir feststellen, dass alles tatsächlich mit der Angst beginnt. Und zwar mit der Angst vor der Zukunft, vor dem Ungewissen unseres Lebensweges. Denn genau hier hakt die Schlange nach, wenn sie dem Menschen sagt: "Sobald ihr davon esst, werden euch die Augen aufgehen, und ihr werdet alles wissen, genau wie Gott. Dann werdet ihr euer Leben selbst in die Hand nehmen können."  Genau hier haken auch die heutigen Angstmacher und Populisten ein, wenn sie die Menschen in ihrem Land beherrschen wollen. - Aus der Angstmacherei der Schlangen jedweder Art entwickelt sich die Schuld. Und die Schuld führt schließlich zur Verzweiflung, zur Verzweiflungstat.
Die Erlösung aus diesem Zustand widerum hat besonders deutlich der Apostel Paulus beschrieben. Er sagt, dass Gott die Erlösung des Menschen in, mit und durch den gekreuzigten und auferstandenen Christus vor aller Welt öffentlich bekannt gemacht hat.
Sünde dagegen ist nicht in erster Linie die Summe moralischer Einzelverfehlungen, sondern viel mehr: Sünde, das ist die falsche Grundrichtung unseres Lebens überhaupt, der praktizierte Atheismus, dem wir unterliegen, ohne es selbst zu merken.
Wenn Gott "sein Angesicht über uns leuchten lässt" und uns "gnädig" ist, dann geschieht das Wunder schlechthin: Wir werden als Gottes Kinder angenommen, obwohl wir das in keiner Weise verdienst haben. Daran könnenn wir uns erinnern, wenn beim Segenswort am Schluss des Gottesdienstes davon die Rede ist, dass Gott uns gnädig ist. Der Segen, den wir am Sonntagmorgen im Gottesdienst hören, bekräftigt die Zusage der Gnade Gottes für uns. Wenn wir nur aufmerksam zuhören, können wir befreit und fröhlich nach Hause gehen.
"Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden." Frieden ist das schönste Geschenk, das uns auf Erden gegeben werden kann. Frieden ist mehr als das Schweigen der Waffen. In einem Gesangbuchlied aus dem späten 17. Jahrhundert ist davon die Rede: "Dass ich den Frieden Gottes schmeck und fühl und dir darob im Herzen sing und spiel." Wir erleben den Frieden, wenn wir zu-frieden und be-friedigt sind. Das ist – wir wissen es alle – nicht immer der Fall. Manchmal kommt es zum Streit in der Familie, unter Bekannten, in der Gemeinde. Werden wir in einen Streit verwickelt, fühlen wir uns zumeist sehr unglücklich. Dem Leben fehlt die Schönheit, die Leichtigkeit und der Glanz, solange der Streit andauert. Solange wir keinen Frieden haben, geht das Leben an uns vorbei.
Liebe Schwestern und Brüder, hören wir das Segenswort am Schluss des Gottesdienstes ganz aufmerksam, können wir den Frieden, den Gott uns zusagt mitnehmen. Zum gemeinsamen Essen im Anschluss, ins Hotel oder die Pension, nach Hause durch die neue Woche. Wir müssen uns nicht zum Frieden zwingen, sondern Gottes Friedensgeschenk einfach annehmen, und danach sehen, was daraus wird.
Das Segenswort, das wir heute miteinander bedacht haben, ist weit mehr als 2000 Jahre alt, eher schon so an die 3000 Jahre. Ich finde es schon bewegend, daran zu denken, wieviel Menschen im Laufe der Jahrhunderte das alte Segenswort gehört haben, es einander in der Gemeinschaft der Glaubenden, der Heiligen also, zugesprochen haben und zwar beide Juden genauso wie Christen. Und ich finde es auch bewegend und bedenkenswert, dass eben dies auch uns verbindet, die wir räumlich getrennt und doch gemeinsam diesen Gottesdienst am Trinitatistag 2020 lesend feiern.
Was liegt also näher, liebe Gemeinde in der räumlichen Trennung und doch gleichgesinnt zueinan-der, als dass ich uns zum Abschluss die erste Strophe hinschreiben von einem Kirchenlied, das wir danach auch noch vor uns her summen könnten: "Komm Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen, sondern überall uns zu dir bekennen. Nie sind wir allein, stets sind wir die deinen, Lachen oder Weinen wird gesegnet sein."
Und der Friede Gottes, der höher ist als unsere menschliche Vernunft es fassen kann, bewahre Eure Herzen und Sinne in Christus Jesus, unserem Heiland.      AMEN

Instrumental

Fürbittgebet: (Lasst uns beten)
Herr, unser Gott, du lenkst unser Schicksal in guten und schweren Tagen. Wir dürfen uns dir anvertrauen. In dunklen Stunden bist du bei uns und führst uns hindurch. Auf den Höhen unsere Lebens gibst du uns das Glück und die Kraft, die wir dann in uns empfinden. Lass uns nie vergessen, dass es keine Zeit und keinen Ort in dieser Welt gibt, da wir nicht unter deinen gütigen Augen und in deinem Segen leben.
Wir bitten dich heute für die Verzagten, dass sie neuen Mut gewinnen und spüren, du bist da und ganz in ihrer Nähe.
Wir bitten dich für die Zweifler, denen es nicht gelingen will, sich dir anzuvertrauen und tapfer den Weg zu gehen, den du sie weist. Gib ihnen ein Zeichen, dass sie erkennen, du gehst ihnen voraus.
Wir bitten dich für die Hochmütigen, die meinen, sie könnten ihr Leben selbst machen und mit Sinn erfüllen. Lass sie zu dir finden, bevor sie mit ihren Plänen und ihrer eigenen Kraft scheitern. Gib ihnen die nötige Demut, sich deinem guten Willen unterzuordnen.
Wir bitten dich für die Undankbaren, die den Sinn dafür verloren haben, dass sie nur von den Geschenken deiner Liebe und Fürsorge leben. Lehre sie klein denken von sich selbst und groß von dir.
Wir bitten dich auch für uns selbst, dass wir mit deiner Hilfe alles abtun können, was zwischen dir und uns steht und zu einem kindlichen Vertrauen zu dir, unserem Vater, finden. Schenke uns in unserem festen Glauben an dich, an deine unverbrüchliche Treue und Liebe zu uns, den Halt, die Hoffnung und das Ziel, die wir für unser Leben brauchen.
Herr, unser Gott, du lenkst unser Schicksal in guten und schweren Tagen. Wir dürfen uns dir anvertrauen. Hilf uns, dass wir es auch tun und gib uns deinen Segen dazu.                Amen.

Das alles beten wir zu Gott, wenn wir uns jetzt erheben und gemeinsam sprechen:
(im Stehen: gemeinsam gesprochenes) „Vater unser
Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit.           Amen

Gemeindegesang EG 320, 1,6+7  und  Sammlung der Kollekte
Nun lasst uns Gott dem Herren Dank sagen und ihn ehren für alle seine Gaben, die wir empfangen haben.
Durch ihn ist uns vergeben die Sünd, geschenkt das Leben. Im Himmel solln wir haben, o Gott, wie große Gaben!
Wir bitten deine Güte, wollst uns hinfort behüten, uns Große mit den Kleinen; du kannst's nicht böse meinen.                                                                                                    (Ludwig Helmbold 1575)

ABKÜNDIGUNGEN (auch für den kommenden Sonntag wird im Kirchenblog ein Gottesdienst veröffentlicht – bis dahin: kommen Sie, kommt ihr gut durch diese Woche)

Gemeindegesang: Lied Nr. 170, 1-3 Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen, sondern überall uns zu dir bekennen, nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen.Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.
Keiner kann allein egen sich bewahren.Weil du reichlich gibst, müssen wir nicht sparen. Segen kann gedeihn, wo wir alles teilen, schlimmen Schaden heilen, lieben und verzeihn.
Frieden gabst du schon, Frieden muss noch werden, wie du ihn versprichst uns zum Wohl auf Erden. Hilf, dass wir ihn tun, wo wir ihn erspähen – die mit Tränen säen, werden in ihm ruhn.
(Dieter Trautwein 1978)

Segenswort
Der Herr begleite uns in diesen Tag und in die neue Woche: Der Herr segne uns, damit wir den Frieden erfahren, ohne den wir nicht froh sein können. Der Herr behüte uns, daß wir getrost und zuversichtlich leben können. Der Herr bewahre uns in seinem Wort, daß wir Boten seiner Liebe und seines Friedens sind.

So segne Euch und behüte Euch der allmächtige Gott,
+ der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.                           Amen.

Musikalisches Nachspiel


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