Gottesdienst am Sonntag, den 7. Juni 2020 (Trinitatis) um
11 h 30 in der oekumenischen Gemeinde St. Nikolaus zu
Alanya.
Musik zum Eingang
Gruß und
Eingangswort
Wir beginnen und feiern miteinander Gottesdienst im Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Dazu grüße ich Sie alle mit dem Wochenspruch für die heute,
am Sonntag Trinitatis, beginnende Woche aus
2. Korinther 13,13: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und
die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit Euch
allen! Amen
Gemeindegesang
Lied EG 321, 1-3 Nun dankel alle
Gott mit Herzen, Mund und Händen, der große Dinge tut an uns und allen Enden,
der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an unzählig viel zugut bis hierher hat
getan.
Der ewigreiche Gott
woll uns bei unserm Leben ein immer fröhlich Herz und edlen Frieden geben und
uns in seiner Gnad erhalten fort und fort und uns aus aller Not erlösen hier
und dort.
Lob, Ehr und Preis sei
Gott dem Vater und dem Sohne und Gott dem Heilgen Geist im höchsten
Himmelsthrone, ihm, dem dreiein'gen Gott, wie es im Anfang war und ist und
bleiben wird so jetzt und immerdar.
(Martin
Rinckart um 1630)
Lesung aus Psalm
Ps. 145,;1; 8-13) (= EG Nr. 793 )
Ich will dich erheben, mein Gott, du König, und deinen Namen
loben immer und ewiglich.
Gnädig und barmherzig ist der Herr, geduldig und von großer
Güte.
Der Herr ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke.
Es sollen dir danken, Herr, alle deine Werke und deine Heiligen dich loben und
die Ehre deines Königtums rühmen und von deiner Macht reden, dass den Menschen
deine gewaltigen Taten kundwerden und die herrliche Pracht deines Königtums.
Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Herrschaft währet
für und für.
Ich will dich erheben, mein Gott, du König, und deinen Namen
loben immer und ewiglich. Kommt lasst uns anbeten!
Kyrie: Herr, Jesus
Christus, wir rühmen die gewaltigen Taten Gottes - und stehen ihnen doch oft
genug mit unserem Denken und Handeln im Wege. Wir preisen die Güte unseres
himmlischen Vaters und sperren uns doch gegen seine Führung. Seit du für uns
gestorben und auferstanden bist, wissen wir, dass Gott es gut mit uns meint.
Lass uns doch davon ausgehen in allem, was uns widerfährt. Stärke unseren
Glauben, unser Vertrauen in Gott und habe Dank für alles, was du für uns getan
hast. Dafür bitten wir, wenn wir jetzt singen: Kyrie, eleison...
Gloria: Gott wird
uns nicht im Stich lassen, was immer auch geschieht. Sein Plan für uns hat ein
Ziel: Das Leben in seiner ewigen Nähe. Gott will nicht einen von uns verlieren.
Was er für uns tut, ist gut und heilsam. Auch wo es anders aussieht, muss uns
alles, was uns widerfährt zu Gott und in sein ewiges Reich führen. Noch die
schwersten Stunden, noch die bittersten Erfahrungen müssen uns dazu dienen, das
Ziel Gottes für unser Leben zu erreichen. Darum: Lobsinget Gott, erhebt seinen
heiligen Namen! Laudate omnes gentes
Tagesgebet: (Lasst
uns beten!)
Himmlischer Vater, jetzt, im
Augenblick da wir mit dir sprechen, ist für unsere Sache mit dir schon alles
entschieden: Wir sollen einmal das Leben sehen. Davon kann uns nichts und
niemand mehr trennen, denn es gründet auf der Liebe Jesu, der für uns in Leiden
und ans Kreuz gegangen ist. Wir verstehen nicht, warum du uns soviel
Barmherzigkeit schenkst, aber wir danken dir dafür von Herzen durch unseren Herrn Jesus Christus. Amen
Gemeindegesang
Lied EG 166, 1.2.5.6
Tut mir auf die schöne
Pforte, führt in Gottes Haus mich ein; ach wie wird an diesem Orte meine Seele
fröhlich sein!
Ich bin, Herr, zu dir
gekommen komme du nun auch zu mir. Wo du Wohnung hast genommen, da ist lauter
Himmel hier. Zieh in meinem Herzen ein, lass es deinen Tempel sein.
Stärk in mir den
schwachen Glauben, lass dein teures Kleinod mir nimmer aus dem Herzen rauben,
halte mir dein Wort stets für, dass es mir zum Leitstern dienst und zum Trost
im Herzen grünt.
(Benjamin Schmolk 1734)
Schriftlesung: 2.
Kor. 13,11 (12) 13
Zuletzt, liebe Brüder, freut euch, lasst euch zurechtbringen,
lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der
Liebe und des Friedens mit euch sein.
Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen
euch alle Heiligen.
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes
und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen! Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja!
Apostolisches Glaubensbekenntnis
Ich glaube
an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus
Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau
Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den
Toten, aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen
Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube
an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der
Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige
Leben.
Amen
Lied zur
Predigt EG 140, 1-5
Brunn alles Heils, dich ehren
wir und öffnen unsern Mund vor dir; aus deiner Gottheit Heiligtum dein hoher
Segen auf uns komm.
Der Herr, der Schöpfer, bei uns bleib, er segne uns nach
Seel und Leib, und uns behüte seine Macht vor allem Übel Tag und Nacht.
Der Herr, der Heiland, unser Licht, uns leuchten lass sein
Angesicht, dass wir ihn schaun und glauben frei, dass er uns ewig gnädig sei.
Der Herr, der tröster, ob uns schweb, sein Antlitz über
uns erheb, dass uns sein Bild werd eingedrückt, und geb uns Frieden unverrückt.
Gott Vater, Sohn und Heilger Geist, o Segensbrunn, der ewig fließt: durchfließ Herz, Sinn und
Wandel wohl, mach uns deins Lobs und Segens voll!
(Gerhard Terstegen 1745)
Kanzelgruß: Gnade sei mit Euch und Friede von Gott,
unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
Predigttext: 4. Mose
6, 22-27(Lutherbibel Der priesterliche Segen)
22 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 23 Sage Aaron und
seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie
segnet: 24 Der HERR segne dich und behüte dich; 25 der HERR lasse sein
Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
26 der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir
Frieden.
27 So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen, dass
ich sie segne.
Predigt: Liebe Gemeinde!
Das erleben wir ja nun dauernd:
Am Ende jedes Gottesdienstes, unmittelbar vor dem musikalischen Nachspiel
spendet die Pastorin, der Pastor oder jemand anders Beauftrage/r der Gemeinde
den Segen. Ich selbst habe im Laufe der Zeit eine ganze Reihe solcher
Segensworte gespeichert und kann wohl für ein Jahr lng sonntags damit
abwechseln. Heute nun haben wir einen der bekanntesten Segenssprüche sogar als
Predigttext gehört: Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über
dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir
Frieden.
Die Gemeinde nimmt im Normalfall
den Segen auch ganz konzentriert und gesammelt an, ob wohl er – das möchte ich
an dieser Stelle einmal schreiben dürfen – obwohl er eigentlich kein Gebet ist.
Doch die meisten nehmen ihn auf mit glaubendem Herzen. Es mag schon mal
vorkommen, dass sich die eine oder der andere im Ablauf des Gottesdienstes
manchmal langweilt, aber die Langeweile verfliegt, sobald der Segen gesprochen
wird. Leider spielt der Segen im Bewusstsein von uns evangelischen Christen
nicht die Rolle wie bei unseren katholischen Geschwistern oder gar bei den
Juden. Martin Luther noch z.B. sagt zu Beginn seines Morgensegens: "Des
Morgens, wenn du aufstehst, kannst du dich segnen mit dem Zeichen des heiligen
Kreuzes." Das ist im Laufe der evangelischen Kirchengeschichte
weitgehend verloren gegangen. Und: In den anderen, auch der katholischen Kirche
werden nicht nur Menschen gesegnet. Im Frühjahr werden z.B. die Palmzweige und
im Herbst die Heilkräuter gesegnet, welche die Menschen in die Kirche bringen.
Mit einem Segen bedacht wird auch das Vieh im Stall, und auch bei der
Hauseinweihung wird ein Segenswort gesprochen.
Noch zahlreicher sind die
Segnungen im Judentum. Man spricht z.B. ein Segenswort beim Aufstehen und am
Abend, bevor man sich niederlegt. Natürlich auch beim Einnehmen der Mahlzeiten
und – ja!! - auch bei der Notdurft, denn für einen frommen Juden ist nichts
einfach so selbstverständlich, was zu einem gesunden Leben beiträgt.
Es ist wahr und auch für uns
Christen heute wichtig: "Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt,
o Gott, von dir, Dank sei dir dafür."
Und: "An Gottes Segen ist alles gelegen." Das ist nicht
selbstverständlich in einer Zeit, in der sich viele als die großen Macher
verstehen. Manche haben es einfach vergessen, dass jeder Mensch zunächst einmal
lebt von dem, was er empfangen darf, und erst danach vom eigenen Tun und
Vermögen. Johannes der Täufer hat gesagt: "Ein Mensch kann nichts
nehmen, es werde ihm denn gegeben vom Himmel." Sehen Sie, an diese
Wahrheit werden wir immer dann erinnert, wenn wir einen Segenswunsch aus der
Bibel oder aus späterer Zeit hören, z.B. die irischen Segenswünsche. Dabei
müssen wir beachten: Segensworte sprechen zwar Menschen, aber der, der
segnet, ist Gott allein. (Das gilt meines Erachtens in unseren Tagen
auch für das "verweltlichte" Segenswort: "Immer schön gesund
bleiben!" oder: "Pass auf dich auf!") Der letztendlich segnet,
ist Gott. Deshalb heißt es in dem alten biblischen Wort unseres Predigttextes
glaich dreimal hintereinander: Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR
lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe
sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. Segnen heißt: Von Gott etwas
Gutes zu erbitten und zu wünschen, dass der Mensch neben mir, das von Gott
Erbetene auch empfängt. Deshalb hat ein jeder Segen schon auch eine Ähnlichkeit
mit einem Fürbittgebet. Sprechen wir eine Segensformel, wenden wir uns zugleich
einem oder mehreren anderen Menschen ganz intensich zu. Jeder Segen, den wir
sprechen, ist somit Ausdruck unserer Nächstenliebe.
"Der Herr segne dich und
behüte dich." Wer wollte es leugnen in diesen Monaten? Wir sind darauf
angewiesen, dass Gott uns beschützt. Unser Leben ist ständig gefährdet – Wer
wüsste das wohl nicht? Nicht nur bei Naturkatastrophen wie bei einem Erdbeben,
sondern auch bei ganz alltäglichen Vorgängen wie z.B. im Straßenverkehr oder
auch bei der Haus- bzw. Gartenarbeit. Wir können uns ja gern noch so sehr
vornehmen, uns vorsichtig zu verhalten – wir haben unser Schicksal eben nicht
selber in der Hand. Wie wir es auch drehen und wenden, unser Leben ist und
bleibt in hohem Maße gefährdet. - Damit können wir uns abfinden und mit Erich
Kästner lapidar sagen: " Seien wir ehrlich, das Leben ist immer
lebensgefährlich." - Hilfreicher aber scheint mir, den anderen und auch
uns selbst den Segen und die Bewahrung durch Gott zuzusprechen. Wir können ja
einmal prüfen, wie wir uns fühlen, wenn wir für uns selbst den Segen Gottes
erbitten oder im Blick auf andere einen Segensspruch sprechen. Damit können wir
noch heute, an diesem Trinitatissonntag anfangen.
"Der Herr lasse sein
Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig." Wenn ein Mensch uns
zugeneigt ist, wenn er us mag, oder noch stärker: Wenn er uns liebt, leuchtet
sein Gesicht, schon, wenn er uns nur ansieht. Diese Erfahrung steht hinter der
biblischen Rede, dass Gottes Angesicht über uns keuchtet. Davon spricht Luther,
wenn er sagt, dass Gott ein glühender Backofen voller Liebe sei. Zwar
ist manchen Menschen ein solches Erlebnis völlig fremd. Sie fürchten, Gott habe
ein eiskaltes Herz und er sei bestenfalls gleichgültig uns gegenüber. - In einem solchen Fall sprechen Psychologen
wohl auch von einer "Gottesverfinsterung". Das ist für meine
Begriffe, das Schlimmste, was einem Menschen widerfahren kann. Gegen siesen schlimmsten
aller Irrtümer können wir uns allerdings wappnen. Das Beste ist mit Sicherheit,
wir hören oder lesen Sonntag für Sonntag das Wort, mit welchem uns der Segen
Gottes zugesprochen wird.
"Und er sei dir
gnädig." Gnade hat immer etwas mit der Vergebung der Sünden zu tun.
Und dabei ist dann die Sündenvergebung doch noch einmal etwas anderes als die
Reparatur kleinerer moralischer Verfehlungen. Sünde ist:
"Sein-Wollen-Wie-Gott", Aufstand gegen Gott, die Rebellion gegen den
Schöpfer und die Absicht, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen, gerade
so, als ob es Gott nicht gäbe. Das Wort, das die Schlange im Paradies zu Eva
sprach, ist als große Versuchung immer auch in unseren Herzen lebendig:
"Ihr werdet sein wie Gott."
Das Elend, welches unser Aufstand
gegen Gott bewirkt, hat der dänische Philosoph und Theologe Sören Kierkegaard
dargestellt. Den Anfang des elens sieht er in der Angst. Beim Lesen der
Geschichte vom Sündenfall im 1. Buch Mose können wir feststellen, dass alles
tatsächlich mit der Angst beginnt. Und zwar mit der Angst vor der
Zukunft, vor dem Ungewissen unseres Lebensweges. Denn genau hier hakt die
Schlange nach, wenn sie dem Menschen sagt: "Sobald ihr davon esst,
werden euch die Augen aufgehen, und ihr werdet alles wissen, genau wie Gott.
Dann werdet ihr euer Leben selbst in die Hand nehmen können." Genau hier haken auch die heutigen
Angstmacher und Populisten ein, wenn sie die Menschen in ihrem Land beherrschen
wollen. - Aus der Angstmacherei der Schlangen jedweder Art entwickelt sich die
Schuld. Und die Schuld führt schließlich zur Verzweiflung, zur Verzweiflungstat.
Die Erlösung aus diesem
Zustand widerum hat besonders deutlich der Apostel Paulus beschrieben. Er
sagt, dass Gott die Erlösung des Menschen in, mit und durch den gekreuzigten und
auferstandenen Christus vor aller Welt öffentlich bekannt gemacht hat.
Sünde dagegen ist
nicht in erster Linie die Summe moralischer Einzelverfehlungen, sondern viel
mehr: Sünde, das ist die falsche Grundrichtung unseres Lebens überhaupt, der
praktizierte Atheismus, dem wir unterliegen, ohne es selbst zu merken.
Wenn Gott "sein Angesicht
über uns leuchten lässt" und uns "gnädig" ist, dann geschieht das
Wunder schlechthin: Wir werden als Gottes Kinder angenommen, obwohl wir
das in keiner Weise verdienst haben. Daran könnenn wir uns erinnern,
wenn beim Segenswort am Schluss des Gottesdienstes davon die Rede ist,
dass Gott uns gnädig ist. Der Segen, den wir am Sonntagmorgen im
Gottesdienst hören, bekräftigt die Zusage der Gnade Gottes für uns. Wenn wir
nur aufmerksam zuhören, können wir befreit und fröhlich nach Hause gehen.
"Der Herr erhebe sein
Angesicht über dich und gebe dir Frieden." Frieden ist das schönste
Geschenk, das uns auf Erden gegeben werden kann. Frieden ist mehr als das
Schweigen der Waffen. In einem Gesangbuchlied aus dem späten 17. Jahrhundert
ist davon die Rede: "Dass ich den Frieden Gottes schmeck und fühl und dir
darob im Herzen sing und spiel." Wir erleben den Frieden, wenn wir
zu-frieden und be-friedigt sind. Das ist – wir wissen es alle – nicht immer der
Fall. Manchmal kommt es zum Streit in der Familie, unter Bekannten, in der
Gemeinde. Werden wir in einen Streit verwickelt, fühlen wir uns zumeist sehr
unglücklich. Dem Leben fehlt die Schönheit, die Leichtigkeit und der Glanz,
solange der Streit andauert. Solange wir keinen Frieden haben, geht das Leben
an uns vorbei.
Liebe Schwestern und Brüder,
hören wir das Segenswort am Schluss des Gottesdienstes ganz aufmerksam, können
wir den Frieden, den Gott uns zusagt mitnehmen. Zum gemeinsamen Essen im
Anschluss, ins Hotel oder die Pension, nach Hause durch die neue Woche. Wir
müssen uns nicht zum Frieden zwingen, sondern Gottes Friedensgeschenk einfach
annehmen, und danach sehen, was daraus wird.
Das Segenswort, das wir heute
miteinander bedacht haben, ist weit mehr als 2000 Jahre alt, eher schon so an
die 3000 Jahre. Ich finde es schon bewegend, daran zu denken, wieviel Menschen
im Laufe der Jahrhunderte das alte Segenswort gehört haben, es einander in der
Gemeinschaft der Glaubenden, der Heiligen also, zugesprochen haben und zwar beide
Juden genauso wie Christen. Und ich finde es auch bewegend und bedenkenswert,
dass eben dies auch uns verbindet, die wir räumlich getrennt und doch gemeinsam
diesen Gottesdienst am Trinitatistag 2020 lesend feiern.
Was liegt also näher, liebe
Gemeinde in der räumlichen Trennung und doch gleichgesinnt zueinan-der, als
dass ich uns zum Abschluss die erste Strophe hinschreiben von einem
Kirchenlied, das wir danach auch noch vor uns her summen könnten: "Komm
Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen, sondern überall uns zu dir
bekennen. Nie sind wir allein, stets sind wir die deinen, Lachen oder Weinen
wird gesegnet sein."
Und der Friede Gottes, der höher ist als unsere
menschliche Vernunft es fassen kann, bewahre Eure Herzen und Sinne in Christus
Jesus, unserem Heiland. AMEN
Instrumental
Fürbittgebet: (Lasst uns beten)
Herr, unser Gott, du lenkst unser
Schicksal in guten und schweren Tagen. Wir dürfen uns dir anvertrauen. In
dunklen Stunden bist du bei uns und führst uns hindurch. Auf den Höhen unsere
Lebens gibst du uns das Glück und die Kraft, die wir dann in uns empfinden.
Lass uns nie vergessen, dass es keine Zeit und keinen Ort in dieser Welt gibt,
da wir nicht unter deinen gütigen Augen und in deinem Segen leben.
Wir bitten dich heute für die
Verzagten, dass sie neuen Mut gewinnen und spüren, du bist da und ganz in ihrer
Nähe.
Wir bitten dich für die Zweifler,
denen es nicht gelingen will, sich dir anzuvertrauen und tapfer den Weg zu
gehen, den du sie weist. Gib ihnen ein Zeichen, dass sie erkennen, du gehst
ihnen voraus.
Wir bitten dich für die
Hochmütigen, die meinen, sie könnten ihr Leben selbst machen und mit Sinn
erfüllen. Lass sie zu dir finden, bevor sie mit ihren Plänen und ihrer eigenen
Kraft scheitern. Gib ihnen die nötige Demut, sich deinem guten Willen
unterzuordnen.
Wir bitten dich für die
Undankbaren, die den Sinn dafür verloren haben, dass sie nur von den Geschenken
deiner Liebe und Fürsorge leben. Lehre sie klein denken von sich selbst und
groß von dir.
Wir bitten dich auch für uns
selbst, dass wir mit deiner Hilfe alles abtun können, was zwischen dir und uns
steht und zu einem kindlichen Vertrauen zu dir, unserem Vater, finden. Schenke
uns in unserem festen Glauben an dich, an deine unverbrüchliche Treue und Liebe
zu uns, den Halt, die Hoffnung und das Ziel, die wir für unser Leben brauchen.
Herr, unser Gott, du lenkst unser
Schicksal in guten und schweren Tagen. Wir dürfen uns dir anvertrauen. Hilf
uns, dass wir es auch tun und gib uns deinen Segen dazu. Amen.
Das alles beten wir zu Gott, wenn wir uns jetzt erheben und
gemeinsam sprechen:
(im Stehen: gemeinsam gesprochenes) „Vater unser“
Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich
komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot
gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren
Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem
Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen
Gemeindegesang EG 320, 1,6+7 und Sammlung der Kollekte
Nun lasst uns Gott dem
Herren Dank sagen und ihn ehren für alle seine Gaben, die wir empfangen haben.
Durch ihn ist uns
vergeben die Sünd, geschenkt das Leben. Im Himmel solln wir haben, o Gott, wie
große Gaben!
Wir bitten deine Güte,
wollst uns hinfort behüten, uns Große mit den Kleinen; du kannst's nicht böse
meinen.
(Ludwig Helmbold 1575)
ABKÜNDIGUNGEN (auch für den kommenden Sonntag wird im
Kirchenblog ein Gottesdienst veröffentlicht – bis dahin: kommen Sie, kommt ihr
gut durch diese Woche)
Gemeindegesang:
Lied Nr. 170, 1-3 Komm, Herr, segne uns,
dass wir uns nicht trennen, sondern überall uns zu dir bekennen, nie sind wir
allein, stets sind wir die Deinen.Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.
Keiner kann allein egen
sich bewahren.Weil du reichlich gibst, müssen wir nicht sparen. Segen kann
gedeihn, wo wir alles teilen, schlimmen Schaden heilen, lieben und verzeihn.
Frieden gabst du schon,
Frieden muss noch werden, wie du ihn versprichst uns zum Wohl auf Erden. Hilf,
dass wir ihn tun, wo wir ihn erspähen – die mit Tränen säen, werden in ihm
ruhn.
(Dieter Trautwein 1978)
Segenswort
Der Herr begleite uns in diesen Tag und in die neue
Woche: Der Herr segne uns, damit wir den Frieden erfahren, ohne den wir nicht
froh sein können. Der Herr behüte uns, daß wir getrost und zuversichtlich leben
können. Der Herr bewahre uns in seinem Wort, daß wir Boten seiner Liebe und
seines Friedens sind.
So segne Euch und behüte Euch der allmächtige Gott,
+ der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Musikalisches Nachspiel
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