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Samstag, 25. April 2020

Gottesdienst am Sonntag, den 26. April 2020 (misericordias domini)


Gottesdienst am Sonntag, den 26. April 2020 (misericordias domini) um 11h30 
in der oekumenischen Gemeinde
St. Nikolaus zu Alanya.

Musik zum Eingang

Gruß und Eingangswort
Wir beginnen und feiern miteinander Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.  Amen.
Dazu grüße ich Sie alle mit dem Wochenspruch für die heute beginnende Woche aus  dem Johannesevangevangelium 10, 27+28: Jesus Christus sagt: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.".   Amen

Gemeindegesang Lied EG 452, 1.4.5 (5) Er weckt mich alle Morgen, er weckt mir selbst das Ohr...
gemeinsame Lesung aus Psalm 23  (= EG Nr.  711)
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir; dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.           Halleluja

Kommt lasst uns anbeten!
Kyrie:    Vor Gott gestehen wir ein: wir wollen uns nicht leiten lassen. - Wir entscheiden lieber selbst. Auf guten Rat verzichten wir doch gerne. Auf Hilfe wollen wir nicht angewiesen sein, - auch nicht auf Gnade und Barmherzigkeit.
Und dabei leben wir von dem Vertrauen, dass du dich über uns erbarmst. Dafür bitten wir, wenn wir jetzt singen: Kyrie, eleison...
Gloria: Wir strecken uns nach dir, in dir wohnt die Lebendigkeit. Wir trauen uns zu dir, in dir wohnt die Barmherzigkeit. Du bist, wie du bist: Schön sind deine Namen. Halleluja. Amen. Darum: Lobsinget Gott! Laudate omnes gentes...

Tagesgebet: (Lasst uns beten!) Herr, unser Gott,
Dir vertrauen wir uns an, auch heute wieder, in diesem Gottesdienst. Wir vertrauen dir wie einem guten Vater, der sich sorgt für seine Kinder. Wir folgen dir wie einem guten Hirten, der sich sorgt um seine Herde.
Denn wir wissen: Wir haben Verlangen nach dir als unserem Vater, wir haben Verlangen nach dir als dem guten Hirten, der uns behütet in unserem Leben, damit wir nicht verlorengehen, heute, morgen, alle Zeit.                 Amen

Gemeindegesang Lied  385, 1.4.6    (6)
Mir nach, spricht Christus, unser Held, mir nach ihr Christen alle...

Schriftlesung: Johannes 10, 11 - 16     Der gute Hirte
11 Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. 12 Der Mietling, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie –, 13 denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe. 14 Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, 15 wie mich mein Vater kennt; und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. 16 Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.
Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja!

Apostolisches Glaubensbekenntnis (Lasst uns gemeinsam Gott loben im Bekenntnis unseres Glaubens)
     Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde,
     und an Jesus Christus,  seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinab  gestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.     Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.                                       Amen
Lied zur Predigt   EG 391, 1-4 (4)     Jesu geh voran auf der Lebensbahn!.Und wir wollen nicht verweilen, dir getreulich nachzueilen.... 

Kanzelgruß: Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus.  Amen.

Predigttext: Hebräer 13, 20+21    (Lutherbibel)
Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe, unseren Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des ewigen Bundes, der mache euch tüchtig in allem Guten, zu tun seinen Willen, und schaffe in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

Predigt:        Liebe Gemeinde!
Es sind große Worte, mit denen der Hebräerbrief seine ganze Botschaft zusammenfasst, zwei feierliche Sätze, wie sie z.B. auch als Segenswunsch am Schluss eines Gottesdienstes gesprochen werden könnten. Wörter und Sätze, die man nicht wie andere ausspricht, nicht mal eben beim Frühstück oder an der Kasse im Supermarkt. Oder was würde man von einem Mann halten, der beim genauso reden würde, wie der Abschnitt aus dem Hebräerbrief als erstes zu bedenken gibt: Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe, unseren Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des ewigen Bundes, dem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Beim Kegelspiel wäre das wohl sehr unpassend, und die Kegelfreunde würden dann auch ganz schnell wieder zu einem harmloseren Thema übergehen, bei dem es nicht gleich um so große Worte, so große Dinge geht wie Gott und Ewigkeit, Auferstehung und Blut des ewigen Bundes, oder?
Im Gottesdienst aber unserer christlichen Gemeinde, dort aber ist gewiss die Zeit und der Ort, zumal in dieser vom Corona-Virus gebeutelten Zeit für jeden und jede an einem Ort festgehaltenen Menschen, in unserem Gottesdienst ist es der richtige Platz, um die großen, ja: übergroßen Worte zu hören, an denen wir uns orientieren, die uns ermutigen und trösten können. Hier lassen wir das, was uns seit Mitte März in den Köpfen und vor die Füße gelegt ist, einmal ruhen, so gut es geht jedenfalls. Hier halten wir einmal den Mund zum Thema: "Corona-Virus" und hören einzig und allein auf den, der Himmel und Erde gemacht hat und noch macht. Vor seiner Allmacht erinnern wir uns, dass unser Wissen Stückwerk ist und unsere Meinungen unsicher.Gottesdienst richten wir uns aus auf das Vollkommene, das noch aussteht, was noch kommen soll. Und das ist keine Privatsache, wie manche meinen, denn Gott, der den großen Hirten der Schafe, unseren Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des ewigen Bundes, ist der Gott des Friedens. Es kann keinen Frieden geben, nicht im Großen und nicht im Kleinen, wenn wir ihn nicht von Gott empfangen.
Das sind aber auch im Gottesdienst Worte und Stze, die für unseren Verstand zu groß sind. Wer kann denn schon begreifen, was "Gott" ist und "Ewigkeit", wer kann verstehen, was das "Blut des ewigen Bundes" bedeutet und wie Gott den "großen Hirten der Schafe" von den Toten heraufgeführt hat? Das ist uns doch genauso unbegreiflich wie das Leben im Befall eines Virus, wie der Himmel, wie die Liebe und der Tod. Wenn wir uns zum Gottesdienst versammeln, dann ist jedesmal dies das erste, womit wir Gott ehren, dass wir ihn fürchen und lieben – wie Martin Luther lehrt-, fürchen und lieben! Nicht aber verstehen! Seht ihr, darin unterscheiden sich Menschen von allen anderen Geschöpfen, dass sie nicht nur das scheuen und lieben, was sie vor Augen haben, sondern auch und gerade das scheuen und lieben und verehren können, was ihr Erkennen überschreitet – und dass wir Menschen dafür auch Worte finden: Worte für das Heilige. Wir wenden uns dem großen Geheimnis allen Lebens zu, wenn wir auf diese Worte achten: Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe, unseren Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des ewigen Bundes, dem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit.
     Und da ist beileibe dann nicht nur von Gott und von Christus die Rede, sondern auch von uns. Das Heilige ist nicht für sich allein da. Gott und Himmel, Christus und Ewigkeit sind nicht weit von uns entfernt, sondern sie sind um uns und in uns und mit uns, immer schaffend, immer uns rufend. Es heißt nämlich weiter: Der Gott des Friedens aber, der mache euch tüchtig in allem Guten, zu tun seinen Willen, und schaffe in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus. Das wiederum sind eher verständliche Worte. Das kennen und wissen wir, dass wir Frieden stiften sollen, Gutes tun und alles das, was Gott wohlgefällt. Da können wir an die 10 Gebote denken mit ihrem fordernden: "Du sollst"; und an die Bergpredigt mit ihren Seligpreisungen, "Selig sind die Barmherzigen; selig sind, die reinen Herzens sind..." oder auch: "Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, sgenet, die euch fluchen, und tut wohl denen, die euch hassen". Oder was Paulus uns rät: "Einer trage des anderen Last". Wir kennen auch die Ermahnungen, die in diesem Hebrerbrief stehen: "Seid nicht geldgierig, lasst euch genügen an dem, was ihr habt." "Gutes zu tun und mit anderen zu teilen, vergesst nicht." Alle diese Regelungen und Beschreibungen des Friedens sind zusammengefasst in den Worten, die wir ier und jetzt bedenken: Der Gott des Friedens aber, der mache euch tüchtig in allem Guten, zu tun seinen Willen, und schaffe in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus.
     Es sieht manchmal so aus, als lehre die Bibel nichts anderes als Moral, als seien die Kirchen Tugendwächter und als sei ein frommer Mensch nur einer, der niemals Unrecht tut. Das ist aber nicht so! Vielmehr fängt die Frömmigkeit damit an, dass wir einsehen und zugeben: Wir sind nicht so, wir leben nicht so und handeln leider nicht so. Wenn wir auch die Gebote auswendig hersagen können samt Erklärungen des Kathechismus dazu, wenn wir die Ermahnungen Jesu und der Apostel lesen, wenn wir das alles ganz ernst nehmen und uns bemühen: Wir sind nicht so gut, keiner von uns. - Sind das also nur Wunschträume von guten und friedlichen Menschen, wie wir sie gern hätten und gern wären? Ist die christliche Moral nur ein Traum, weit entfernt vom wirklichen Leben, wie viele meinen heutzutage? Ist die Kirche eine zwar ehrwürdig alte, aber weltfremde Friedensbewegung?
      Hören wir noch einmal genau hin: " Der Gott des Friedens aber, der mache euch tüchtig in allem Guten, zu tun seinen Willen, und schaffe in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus"
Es heißt also nicht: Ihr sollt tüchtig sein in allem Guten. Auch nicht: ihr sollt seinen Willen tut; sondern es heißt: Gott mache euch tüchtig zu allem Guten. Also: Nicht wir selbst können uns tüchtig machen, sondern ER kann und will uns gut machen!
     Na, prima, denkt da jetzt vielleicht mancher, dann brauche ich ja nichts zu unternehmen und kann abwarten, bis Gott mich gut macht. Wer so denkt, der kann lange warten. Wir werden tüchtig zu allem Guten durch Jesus Christus, so heißt es. Wir werden tüchtig zum Frieden und zum Guten, weil und wenn wir uns an den guten Hirten halten, unseren Herrn Jesus. Wie seine Jünger es erlebt haben, so können auch wir erfahren, gerade jetzt in Zeiten der Einschränkung sogar wissen, dass wir mit Gott im Bunde sind, in einem ewig geltenden Bund.
   Davon nämlich erzählt unsere Bibel, erzählen die Evangelien, von einem, der ein Mensch ist wie wir, der aber von Kindheit an bis zum blutigen Ende unbeirrbar festhält an dem Bund mit dem, der Himmel und Erde in Händen hält. Indem er das tut, nimmt Jesus die Tradition seines Volkes Israel ernst, sehr ernst wie kein anderer. Und so wird uns denn erzählt, dass bei seiner Geburt die Engel sangen und bei seiner Taufe eine Stimme vom Himmel ihm den Bund bestätigt hat. Darauf allein verlässt er sich, so dass er ohne Besitz und Heimat und doch frei von Sorge leben kann. Er kann sich aber der Sorgen anderer annehmen. Und: Er misst uns nicht mit dem Maß der Moral: Weil er mit Gott im Bunde ist, kann er seine Angst überwinden und kann andere von ihren Ängsten befreien, sie ermutigen und heilen. Und seine Jünger lehrt er: Weil IHR mit Gott im Bunde seid, könnt ihr mehr, als ihr selber denkt. Und das lehrt er auch uns, heute morgen, hier und jetzt, mitten in der Corona-Krise!! Wir können mehr als wir denken, dank unseres Bundespartners Gott! Es geht eine wunderbare, inneren Frieden schaffende Kraft aus von den Geschichten um Jesus, diesem mutigsten aller Menschen. Denn er bezeugt bis aufs Blut und durch den Tod hindurch die unerschütterliche Treue Gottes. Und damit bezeugt er zugleich, wer wir sind: auch wir sind im Bund mit Gott, der Bund, der – weit über Corona hinaus – bis in den Tod gilt und durch den Tod hindurch in das zukünftige Leben. Dass wir uns im Glauben an diesen Bund immer wieder bestärken, deshalb kommen wir zum Gottesdienst. Und sei es nur, dass wir ihn heute im Lesen miteinander feiern. Dass wir durch Jesus Christus Menschen des Friedens werden, innerlich wie nach außen hin, das wünschen wir uns, dazu sind wir berufen!
Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe, unseren Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des ewigen Bundes, der mache euch tüchtig in allem Guten, zu tun seinen Willen, und schaffe in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen


Instrumental

Fürbittgebet                 Herr Jesus Christus,
als guter Hirte hast du acht auf uns.
Hilf uns, dass wir einander nicht verlieren,
sondern uns stets aufs neue suchen
und zusammenfinden.

Wie du verbunden hast,
so lass uns auch zusammenbringen,
was zu zerbrechen droht.
Hilf, dass wir liebevoll einander tragen,
bereit, Verantwortung zu übernehmen,
ohne zuviel zu tun,
dass wir loslassen, wenn es an der Zeit ist.
Dann können Menschen sich entfalten
und den Weg gehen,
auf dem sie frei und selbstbewusst
ihr Lebensziel erreichen.

Wir beten für die Menschen,
die sich verlaufen und verrennen,
die sich betäuben und flüchten,
die obdachlos und ohne Zuhause sind,
die bis zum Hals in Schulden stecken.

Treuer Gott, du Hirte der Verlorenen,
behalte uns und alle Menschen in deiner Hut.        AMEN

(im Stehen: gemeinsam gesprochenes) „Vater unser
Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit.           Amen

 

ABKÜNDIGUNGEN    (auch für den kommenden Sonntag werde ich einen Gottesdienst vorbereiten, wie wenn wir ihn miteinander im Kirchenraum feiern würden und in den Kirchenblog stellen
euer Pastor Frieder Lenger)

Gemeindegesang: 389, 1-5 (5) mit Sammlung der Kollekte
Ein reines Herz, Herr, schaff in mir, schließ zu der Sünde Tor und Tür……

Segenswort
Gott, lebendige Quelle aller Hoffnung, Kraft und Liebe, segne dich, dass dein Leben reich wird, Frucht bringt und sich erfüllt;
und behüte dich, dass du bewahrt bleibst vor allem Unheil an Leib und Seele. -
Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir,
dass du dich getröstet weißt und geborgen in jedem Augenblick;
und sei dir gnädig,
dass auch in dunklen Zeiten Zeichen der Hoffnung aufleuchten.
Gott erhebe sein Angesicht auf dich,
dass dich die Strahlen göttlicher Liebe durchwärmen und deinem Leben Richtung weisen;
und gebe dir Frieden, dass deine Zerrissenheit heilt und du in Einklang leben kannst mit dir und der Welt.     Amen.
             So segne euch und behüte euch der allmächtige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.                 AMEN

Musikalisches Nachspiel

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